Lola Arias
Mi Vida Después (Mein Leben danach)

Theater / Österreichische Erstaufführung

Daten
15.–17.10.2009

Details
Premiere
15.10.2009
Wiederholungen
16.10.2009
17.10.2009
In spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Talk im Anschluss an die 2. Vorstellung
Donnerstag 15.10.2009
Konzert
Lola Arias & Ulises Conti

Ort
Festivalzentrum im Orpheum
Graz

Produktionsangaben
ÖE

Koproduktion steirischer herbst, Complejo Teatral (Buenos Aires), Zürcher Theater Spektakel, International Summer Festival Kampnagel (Hamburg), Noordezon Performing Arts Festival & Grand Theatre Groningen

Mit Unterstützung durch BIT Teater Garasjen, Spielart Festival & Goethe-Institut Buenos Aires

Carla, Jahrgang 1976, bekam ihren Vornamen in Angedenken an ihren Vater Carlos – er starb im Widerstand vier Monate vor ihrer Geburt.

Alles, was ihr von ihm blieb, ist sein letzter Brief an ihre Mutter, den sie in einer Puppe versteckt vor der Diktatur gerettet hat. Vanina wurde 1974 geboren, in dem Jahr, in dem Perón starb. Ihr Großvater war Polizist, ihr Vater behauptete, Vertreter für einen Pharmakonzern zu sein, aber tatsächlich arbeitete er für den Geheimdienst der Militärdiktatur. Erst mit achtundzwanzig wurde ihr klar, dass ihr Bruder nicht ihr wirklicher Bruder ist, sondern der Sohn einer zu Tode gefolterten Dissidentin: Ihr Vater hatte ihn gestohlen, weil ihre Mutter keine Kinder mehr kriegen konnte. Blas’ Vater wiederum war ein Priester, der den kirchlichen Rock mit zivilen Hosen tauschte und insgesamt sechs Kinder in die Welt setzte. Er glaubte an Gott, nicht an Politik.

So unterscheiden und ähneln sich die Geschichten der Generation der jetzt zirka Dreißigjährigen in Argentinien – und so stehen ihre Eltern als Schatten hinter ihnen. Mithilfe von Fotos, Briefen, Kassetten, Erinnerungen versuchen sechs Schauspieler die Jugend ihrer Eltern zu rekonstruieren. Sie ziehen ihre Kleider an und spielen Szenen aus der Vergangenheit, um die Zukunft zu verstehen.

Die argentinische Autorin, Regisseurin und Schauspielerin Lola Arias (die im steirischen herbst 2007 mit ihrer Trilogie „Love is a Sniper“ bereits zu Gast war) verarbeitet diese wahren, persönlichen Geschichten zu einem dichten, poetischen, harten und zugleich zuversichtlichen Theaterabend: Wie war das Leben unserer Eltern, in das wir hineingeboren wurden – wie wird unser künftiges Leben sein?

Regie: Lola Arias
Schauspielerin / Schauspieler: Igor Blas Arrese
Schauspielerin / Schauspieler: Liza Casullo
Schauspielerin / Schauspieler: Carla Crespo
Schauspielerin / Schauspieler: Vanina Falco
Schauspielerin / Schauspieler: Pablo Lugones
Schauspielerin / Schauspieler: Mariano Speratti
Schauspielerin / Schauspieler: Moreno Speratti da Cunha
Musik: Ulises Conti
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Ariel Vaccaro
Choreografie: Luciana Acuna
Lichtregie: Gonzalo Córdova
Kostüme: Jazmín Berakha
Mitwirkende / Mitwirkender: Marcos Medici
Mitwirkende / Mitwirkender: Sofia Medici
Mitwirkende / Mitwirkender: Gustavo Kotik

Mediathek

Retrospektive
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