Damit ich dich besser sehen kann
18 Filmbeispiele dafür, wie das Märchen den Dokumentarfilm rettet. Ein dokumentarisches Filmprogramm für Kinder und Jugendliche
Filmvorführung, Kinder / Jugend
Daten
13.–17.10.2008
Details
Festivalzentrum
Mo 13.10., 9.00
ab 9 Jahren
Calle Overweg (D) „Die Villa“, 2005 / Knut Karger (D) „Onomatopoetikum“, 2006 / Anschließend Filmgespräch mit Calle Overweg (D)
Di 14.10., 9.00
ab 8 Jahren
Wilma Ligthart (NL) „Ayla, das Tsunamigirl“, 2005 / Noud Holtman (NL) „Samuel, zur Zahnspange verdammt“, 2002 / Boglárka und Róbert Pölcz (H) „Safari“, 2001 / Anschließend Filmgespräch mit Wilma Ligthart (NL)
Mi 15.10., 9.00
ab 16 Jahren
Stanislaw Mucha (D) „Ein Wunder“, 1999 / Jochen Kraußer (DDR) „Leuchtkraft der Ziege“, 1987 / Lisi Frischengruber (A) „Der Lauf der Dinge“, 1992 / Anschließend Filmgespräch mit Klaus-Dieter Felsmann (D)
Do 16.10., 9.00
ab 14 Jahren
Martin Brand (D) „Breakdance“, 2003/2004 / Corinna Schnitt (D) „Zwischen vier und sechs“, 1998 / Ruben Östlund (S) „Szene 6882 aus meinem Leben“, 2005 / Björk, Michel Gondry (GB) „Bachelorette“, 1997
Fr 17.10., 9.00
ab 12 Jahren
Hanna Heilborn, David Aronowitsch, Mats Johansson (S) „Versteckt“, 2002/ Mischa Kamp (NL) „Naked“, 2006 / Sofie Thorsen (A) „Am Hauptplatz, im Wald“, 2005 / Anschließend Filmgespräch mit Sofie Thorsen (A)
Kindermuseum FRida & freD
ab 5 Jahren
Mo 13.10. & Mo 20.10., 15.00
Lotte Reiniger (D/GB) „Cinderella“, 1922 / „Aschenbrödel“, 1953/1954 / „Hänsel und Gretel“, 1953/1954
Ort
Festivalzentrum im Joanneum
Graz
Produktionsangaben
In Kooperation mit dox! Duisburger Filmwoche, Goethe-Institut München, Tate Britain & Progress Film-Verleih
18 Filmbeispiele dafür, wie das Märchen den Dokumentarfilm rettet.
Als das Wünschen noch geholfen hat, haben Märchen Leben gerettet; nicht nur Scheherazade entkommt ihrem Tod durch Erzählkunst. Wie Alexander Kluge sagt: „Wer über Märchen lacht, war nie in Not.“ Es gibt eine Anziehungskraft, die Märchen und Dokumentarfilm verbindet: Beide erzählen und befriedigen den Hunger nach in Erzählungen geronnenem Sinn.
Warum also nicht den Dokumentarfilm danach fragen, wo und wie er zuweilen ,zaubert’, um die Geschichte noch eleganter, den Sinn noch präziser und insgesamt für sein Publikum noch ansprechender zu erzählen?
Das Kinder- und Jugendfilmprogramm „Damit ich dich besser sehen kann!“ widmet sich vor dem Hintergrund von Analogien beider Erzähltechniken der Komplizenschaft zwischen non-fiktionalen Strategien des Dokumentarfilms und narrativen Fantasien von Märchen. Dabei entpuppt sich gerade der Kinder- und Jugenddokumentarfilm als besonderes ,Erfolgsmärchen’, das gekonnt die erzählerischen aber auch psychologischen Stärken des Märchens im richtigen Moment zu nutzen weiß.
Wie das Märchen, das Urängste des Menschen für Kinder erfahrbar inszenieren will, setzen Dokumentarfilme, die sich der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen stellen, auf vermittelnde Strategien: Schwierige Themen oder unnötig brutale Bilder werden fiktionalisiert, animiert oder nachinszeniert und damit für Kinder übersetzt. Selbst die traurigsten Erlebnisse erlauben eine hoffnungsvolle Perspektive und ein Ende ohne Schrecken. Damit ist das Märchen ein exemplarisches Feld des Verhandelns von Glück und Unglück, der Diskursivierung des Wünschens und des Insistierens auf dem Erfolg des Guten.
Kuratorin / Kurator: Gudrun Sommer
Mitwirkende / Mitwirkender: Petra Erdmann
Mitwirkende / Mitwirkender: Stephanie Lang
Mitwirkende / Mitwirkender: Roman Fasching
Retrospektive
Retrospektive