Workshop I Verwandtschaft und andere Monstrositäten

Verwandtschaft und andere Monstrositäten


Workshop / Animation

Daten
24.–29.9.2007

Details
In englischer Sprache

Ort
Festivalzentrum, Karmeliterplatz
Graz

Serie
herbst-Akademie 2007

Wie beanspruchen wir künstlerisches Interesse in einer Zeit, in der das „normale“ Leben mehr und mehr ästhetisiert erscheint und Kunst mehr und mehr zufällig oder alltäglich? Antigone als Mythos – eine gefallene Heldin, eine theatralische Figur und ein kulturell politisches Konzept – ist der Ausgangspunkt des Workshops. Ihr „Ich sage, ich habe es getan und ich leugne es nicht“ zeugt von einer möglichen Sprache der Performance, die sich selbst an den Rändern eines Rückzugs von der Aktion formuliert und politisch bleibt, indem sie resistent ihr Todesbegehren lebt. Der Name „Antigone“ – konstruiert im Griechischen als „Anti-Generation“ /„Anti-Geschlecht“ – entdeckt die Grenzen des Verstehbaren, das an den Grenzen der Verwandtschaft sichtbar wird.

Im Workshop wird Material gesammelt, quergelesen und erarbeitet, das den Antigone-Mythos in Angriff nimmt, die Politik der Erschaffung von Monstern in unserer Gesellschaft, die Funktionalität von Terror in einer kapitalistischen Welt, die heikle Verbindung zwischen Tod, Inzest, Familie und Selbstmord.

Gemeinsam wird die Arbeitsmethode des Reformulierens angesetzt, ausgehend von dem Material, das die einzelnen Teilnehmer bereits gesammelt haben. In einer kreisförmigen Struktur werden Prozesse des Formulierens, Wiedergebens, Reformulierens, Weitergebens und Aufgebens initiiert. Am Ende stehen individuelle Projekte ohne bestimmte Urheberschaft, die weiter ausgearbeitet werden können. Die Vorstellung des Auf- und Weitergebens

bildet ein zentrales Konzept unserer Workshops. Durch das Preisgeben der Urheberschaft erleben die Teilnehmer den möglichen Unterschied zwischen individueller und gemeinsamer Bezugnahme im Rahmen von ästhetischen Prozessen, die stets auch mit anderen geteilt werden können und kommunizierbar sind.

Konzept / Idee: Kattrin Deufert
Konzept / Idee: Thomas Plischke
Mitwirkende / Mitwirkender: Jeroen Peeters
Mitwirkende / Mitwirkender: Katharina Pewny
Mitwirkende / Mitwirkender: Marcus Steinweg

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive