Parole!

„,Heute von neun bis zwölf Uhr wird das Wasser abgestellt.’ Diese Nachricht, verkündet aus Autos, die durch die Stadt gefahren sind, hatte immer so was Endzeitliches, dass alle sofort aus den Betten gesprungen sind und sämtliche verfügbaren Behältnisse mit Wasser gefüllt haben. Man wusste auch nicht, wird das Wasser je wieder aus dem Hahn fließen oder müssen wir mit einem halben Eimer am Tag auskommen ...“ (Gisela Müller)

Auch heute noch verkünden in so mancher Krisensituation mobile Schallquellen unterschiedlichster Provenienz ihre heilsbringenden Botschaften. Polizei, Feuerwehr, Tierschutz, Zirkus Roncalli oder politische Parteien, sie alle versprechen Rettung – vor akuter Kriminalität, hohen Bäumen, konsequenter Langeweile oder ungehemmtem Kapitalismus.

Die Krise hat also viele Gesichter: Wirtschafts- oder Lebens-, Umwelt-, Beziehungs- oder politische Krise. Vielfach wird es auch als krisenhaft erlebt, wenn der Motor nicht anspringt oder Gitte das Hochzeitskleid von Mary Donaldson kurz vor der königlichen Hochzeit noch nicht gesehen hat.

Der steirische herbst will nun helfen und lässt den Grazer Stadtraum während des Festivalzeitraums mit Texten beschallen, die intervenieren, aufrütteln und neue Motivation geben. Kurz: Texte, die das Potenzial besitzen, die GrazerInnen aus ihren ganz persönlichen Krisen zu retten.

Konzept / Idee: Andreas R. Peternell
Autorin / Autor, Text: Bettina Balàka
Autorin / Autor, Text: Ann Cotten
Autorin / Autor, Text: Franzobel
Autorin / Autor, Text: Gisela Müller
Autorin / Autor, Text: Matthias Schamp
Autorin / Autor, Text: Werner Schandor
Autorin / Autor, Text: Stefan Schmitzer
Autorin / Autor, Text: Elisabeth Wandeler-Deck