2004
Gerhild Steinbuch, Nach dem glücklichen Tag (2004), Theaterstück, in der Regie von Matthias Fontheim, mit Natascha Shah, Probebühne, Graz, 2004, Foto: Peter Manninger
Ökonomie. There must be an alternative, Ausstellungsansicht, Forum Stadtpark, Graz, 2004, Foto: Multimediale Sammlungen / N. Lackner
Third Places. Fußball, Video-Games und Musik-Clips in Graz West, Projektansicht, ASKÖ Stadion Graz-Eggenberg, 2004, Foto: A. T. Schaefer
Kathrin Röggla, junk space (2004), Theaterstück, in der Regie von Tina Lanik, mit Christoph Rath und Joanna Kitzl, Kristallwerk, Graz, 2004, Foto: Peter Manninger
Wolfgang Bauer, Foyer (2004), Theaterstück, in der Regie von Monika Klengel und Pia Hierzegger, mit Lorenz Kabas und Rupert M. Lehofer, Helmut List Halle, Graz, 2004, Foto: A.T. Schaefer
steirischer herbst ’04
… Krise ist immer …
Intendanz
Peter Oswald
Festivaldaten
7.10.–7.11.2004
Kuratorisches Team
Assistenz der Intendanz, Literatur: Sabine Achleitner
Chefdramaturgie: Wolfgang Hofer
„Krise ist also für den steirischen herbst ein produktiver Auftrag. Auch deshalb, weil sie sich als Prozess ereignet, der sich der Planung und rationalen Steuerung oft entzieht. Die Krise ist unberechenbar, spannungsvoll und grenzüberschreitend. Sie ist aber auch eine zentrale ästhetische Kategorie, vor allem für avancierte neue künstlerische Produktionen von elementarer Bedeutung. Sie ist antizyklisch, gleichzeitig auch ein chronischer Zustand. Die Krise ist ein Bewusstsein, eine Reflexion von Nöten und hat – um Hegel zu paraphrasieren – auch ein spezifisches Bewusstsein vonnöten.
Um Missverständnisse von vornherein zu vermeiden: Indem der steirische herbst die Krise als Motto für sein Programm 2004 wählt, ist damit keineswegs gemeint, dass das Festival in der Krise sei. Vielmehr konfrontiert es sich permanent mit krisenhaften Szenarien. Als Zeiterkundungsfestival setzt es sich mit jenen künstlerischen Positionen auseinander, die den gesellschaftlichen Wandel und seine Krisen bewusst reflektieren.“
„Krise heute ist mehr noch und anderes als Wahl und Entscheidung (was nicht nur bei Wahlen schwierig ist). Krise ist – wie immer in der avancierten künstlerischen Produktion – eine produktive und unverzichtbare Kategorie. Denn im Bewusstsein der Krise entstehen die entscheidenden Fragen an die gesellschaftliche Zukunft.“
—Peter Oswald
… Krise ist immer … war der steirische herbst 2004 betitelt, wobei Peter Oswald im Vorwort zum Programmheft betonte, dass damit nicht gemeint sei, dass das Festival in einer Krise sei – vielmehr beschäftige es sich permanent mit krisenhaften Szenarien. „Als Zeiterkundungsfestival setzt es sich mit jenen künstlerischen Positionen auseinander, die den gesellschaftlichen Wandel und seine Krisen bewusst reflektieren.“
Das Grazer Theater im Bahnhof inszenierte in der Helmut List Halle Wolfgang Bauers Foyer, ein Stück, in dem ein 70-Jähriger zur Premiere seines Stücks erscheint und in einen theatralischen Ereignisstrudel tobender Turbulenzen verwickelt wird. Weitere Uraufführungen waren … ce qui arrive … von Olga Neuwirth nach einer Erzählung von Paul Auster, und junk space von Kathrin Röggla, in dem es um Ängste und ihre Verarbeitung geht.
Oliver Ressler kuratierte im Forum Stadtpark eine Ausstellung samt Vortrag und Roundtable zum Thema Ökonomie, mit dem vielsagenden Untertitel There must be an alternative. Die Fotoausstellung Bleiben oder Gehen in der Camera Austria widmete sich dem Thema Migration (Kuratorinnen: Christine Frisinghelli und Sandra Križić Roban), und die Neue Galerie zeigte Peter Weibel – das offene werk 1964–1979 (Kuratoren: Günther Holler-Schuster, Peter Peer), die das Schaffen des Künstlers und Kurators als „Pionier der partizipatorischen Praktiken, offener Prozesse und Interaktivität in seiner Frühzeit nachzeichnet[e]“ (Programmheft).
Weiterhin gab es anlässlich der Fußball-Europameisterschaft das groß angelegte Projekt Third Places. Fußball, Video-Games und Musik-Clips in Graz West und die Ausstellung Bewegliche Teile – Formen des Kinetischen in Kollaboration mit dem Museum Tinguely, Basel im Kunsthaus Graz. Die Eröffnung fand in der Helmut List Halle statt, mit Doron Rabinovici als Redner, einer Leseperformance von Christian Uetz, einem Konzert von HerrGross & das MutterOrchester sowie einem Filmscreening mit Livesoundtrack von Cameron Jamie und Keiji Haino.
Programm
Szenische Kunst
Bildende Kunst
Bleiben oder gehen / Staying or leaving
68 - künstler.legenden.fotografien
Große Spirale / Hommage to New York
(Inter)nationale Positionen der Skulptur
Ein repräsentativer Querschnitt durch sein Schaffen
Polenta magenta - Die Kukuruz-Tangente
Antechamber - vor der Scheidung
Gelungene und weniger gelungene Tage
Minimundus - historische elektronische Werke im Kleinformat
Film
Literatur
Musik
medienturm: art & theory transfer
Übertragung - transfer/ence: Buchpräsentation und Diskussionen
Diskurs
Steiermark
Präsentation außervisuell wahrnehmbarer Skulpturen
Malerei anders. Keine schiachen Bilder
Queens - nachzeigen und stimmen zeichnen
Knödel, Krise, Kukuruz ... Wirtshaus Mureck
herbst on tour
Festivaleröffnung
7.10., 19:00
Eröffnung mit Doron Rabinovici (Eröffnungsrede)
Christian Uetz (Leseperformance)
HerrGross & das MutterOrchester (Konzert)
Cameron Jamie, Keiji Haino (Filmscreening und Livesoundtrack)
Veranstaltungsorte
Camera Austria
Dom im Berg
ESC im LABOR
ESC im labor
Filmzentrum im Rechbauerkino
Firma Innerhofer, Brunico/Bruneck, Autorimessa Trentino Trasporti, Trento/Trient
Florentinersaal
Forum Stadtpark
Galerie & Edition Artelier
Galerie Bleich-Rossi
Galerie CC
Galerie Centrum
Galerie Eugen Lendl
Galerie Kunst & Handel
Galerie Kunsthaus muerz, Mürzzuschlag
Galerie Schafschetzy
Gasthof Holzer, Neuberg/Mürz, Kunsthaus Mürzzuschlag
Grazer Kunstverein
Grazer Stadtraum, Immorent-Park, Puntigam
Haindlkar-Hütte
Helmut-List-Halle
IEM Cube
Innovationspark Graz
Jugend- und Kulturzentrum House, Buschenschank Kolleritsch, Mureck, Gasthaus Derwaritsch, Mureck, Gasthaus Erika, Mureck
Kristallwerk
Kulturstadl Rachau
Kulturzentrum Weberhaus
Kulturzentrum bei den Minoriten
Kunsthaus Graz
Kunsthaus Graz / Space 04
Kunsthaus Mürzzuschlag
Kunstmagazin Hell
Kunstraum/Kulinarium
Künstlerhaus
Landesmuseum Joanneum
Literaturhaus Graz
Medienkunstlabor
Medienturm
Minoriten-Galerien Graz
Minoriten-Galerien im Priesterseminar
Museum Stift Admont
Museum der Wahrnehmung
Neue Galerie Graz
Neue Galerie/Studio Graz
Non-Stop-Kino, Graz
Non-Stop-Kino, Graz, Pädagogische Akademie, ASKÖ Stadion
ORF-Landesstudio
Palais Attems
Pavelhaus / Pavlova hisa
Postgarage
Probebühne
Rhizom
Scher-Halle der Böhler Bleche GmbH, Zimmerei Reinbacher, Mürzzuschlag, Auwehr, Mürzzuschlag
Schloßbergrestaurant
Seifenfabrik
Veranstaltungszentrum Judenburg
Werkstadt Graz
Workshop Graz
k3, Pischelsdorf, Aula Universität Klagenfurt/Celovec, MAK-Säulenhalle, Wien, Vorraum, Kulm bei Weiz, Palais Attems
kunst.wirt.schaft
tazl. klassische moderne & aktuelle kunst
Österreichischer Skulpturenpark, Unterpremstätten
Publikationen
Programmbuch des steirischen herbst 2004: steirischer herbst Veranstaltungs GmbH, steirisc[:her:]bst (Graz: 2004)
→ Hier erhältlich
Doris Rothauer (Hg.), Third Places, Fußball, Videospiele, Musikvideos in Graz-West (Frankfurt am Main: Revolver, Archiv für aktuelle Kunst, 2004)
→ Hier erhältlich
Retrospektive
Retrospektive