Zorka Wollny
Voicers – Oratorio for Five Speakers and a Listening Crowd

Performance / Auftragswerk

Daten
19.9.2019

Ort
Landhaushof
Graz

Produktionsangaben
In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ’19

Zorka Wollnys Oratorium erkundet das Genre der politischen Ansprache – und besonders ihren Klang – als Medium für kollektive Erfahrungen und Affekte. Wollny sampelt verschiedene rhetorische Formen, wie sie in unserer heutigen Öffentlichkeit verwendet werden, und nutzt die darin enthaltenen Klischees als Material für eine unkonventionelle Oper. Fünf Politiker halten eine für ihre jeweilige Position typische Ansprache. In erkennbaren Versatzstücken aus dem Tagesgeschehen wenden sie sich an verschiedene vermeintliche Zielgruppen und appellieren somit an unterschiedliche Visionen von Zukunft und Vergangenheit. Ob konservativ oder radikal, bald fällt ihr politischer Jargon auseinander und wird zu Musik. Konkrete Inhalte verschwinden zunehmend hinter rhythmischen Wiederholungen. Was bleibt, ist die eigentliche Bedeutung der politischen Ansprache als Form der Anrede, die sich immer auf ein „wir“ oder „ihr“ bezieht und in den jeweiligen Gruppen Ängste erzeugt und Hoffnungen weckt. Der sechste Darsteller steht für das zuhörende Publikum, das unweigerlich auf die ethische Herausforderung, die mit diesen Hypnotisierungstechniken einhergeht, zu reagieren beginnt.

Performance/Sprechstimmen: Anna Clementi, Marek Kalbus, Ludwig Obst, Marc Weiser und Angela Wingerath
Schlagzeug: NU Unruh (Einstürzende Neubauten)
Chor: 20 hinterhältige Männer
Studio und Aufnahme: Kalle Enkellman (Makawi Music)
Casting: Thomas Herbst (Karlrecords)
Film: Małgorzata Mazur
Assistenz Recherche: Martyna Hadyńska

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Retrospektive
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