Giorgi Gago Gagoshidze
Die unsichtbare Hand meines Vaters

Film

Daten
20.9.–13.10.2019

Details
Dauer: 24:02 min.

Ort
Palais Attems
Graz

Produktionsangaben
Produziert von Giorgi Gago Gagoshidze

Recherche mit Unterstützung von der Kulturabteilung des Berliner Senats

In einer suggestiven Mischung aus Drohnen-Bildaufnahmen, 3-D-Animation, Interviews und Kommentarstimmen – allesamt in DIY-Ästhetik – erzählt Giorgi Gago Gagoshidze in seinem Film die Geschichte seines Vaters, der als ehemaliger Betriebsleiter einer Autofabrik zum Wanderarbeiter wurde. Als 2009 überall auf der Welt die Finanzkrise zu wüten begann, verlor Letzterer auf einer Baustelle in Portugal seine Hand. Die „unsichtbare Hand des Marktes“ – ein von Adam Smith entlehnter Begriff – hatte Gagoshidzes Vater Jahre zuvor aus seiner Heimat fortgerissen – zeitgleich mit dem wirtschaftlichen Niedergang im postsowjetischen Georgien. In der filmischen Gegenwart lebt der Vater wieder in seiner Heimat – als Landwirt und mitsamt einer Prothese, die er lieber nicht benutzt, weil sie ihm nur unnötig im Weg wäre. Seine verlorene Hand treibt sich unterdessen als Phantomglied weiter in der Welt herum und arbeitet auf geheimen Wegen für ihren Besitzer, dem sie damit einen Lebensunterhalt in Form einer Invalidenrente verschafft. Muße und bittersüße Ironie behalten am Ende die Oberhand über das Schuften für undurchschaubare, oft genug düstere Marktkräfte.

Regie, Schnitt und Drehbuch: Giorgi Gago Gagoshidze
Musik: John Adams, Arseny Avraamov, Iliko Gogiberishvili, Tim Hecker, Giorgi Koberidze und Mark Pritchard
Ton: Giorgi Koberidze
Casting: Nugzar Gagoshidze

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive