Ivan Vyrypaev
The Iran Conference

Theater

Daten
21.9.2018

Ort
Karl-Franzens-Universität Graz, Aula (Auditorium)
Graz

Produktionsangaben
Produziert von WEDA in Koproduktion mit Aksenov Family Foundation, MIA Group und Fundacja Sztuki Kreatywna Przestrzeń in Kollaboration mit steirischer herbst

Mit freundlicher Unterstützung von Aksenov Family Foundation

Der sprichwörtliche „Kampf der Kulturen“ ist häufig Thema bei Podiumsdiskussionen auf der ganzen Welt. Deren Ergebnisse sind ebenso vorhersehbar wie sich selbst bestätigend. Derlei Diskussionen liefern das Material für das neueste Stück des in Russland geborenen und in Warschau lebenden Dramatikers und Regisseurs Ivan Vyrypaev, der für seine provokante Infragestellung der Grundsätze der westlichen Konsumgesellschaft bekannt ist. Bei dieser dramatisierten Podiumsdiskussion, die in der Aula der Karl-Franzens-Universität Graz stattfindet, treffen die üblichen Verdächtigen aufeinander, um über die „Iran-Frage“ oder, wie es eine von Vyrypaevs Figuren ausdrückt, den Kampf zwischen „Allah und Coca-Cola“ zu diskutieren. Ein Experte für internationale Beziehungen, ein Theologieprofessor, ein Journalist und Provokateur, ein Menschenrechtsaktivist, die Frau des Ministerpräsidenten und andere treten auf, um ihre gegensätzlichen Darstellungen des Unterschieds zwischen religiösem Traditionalismus und humanistischem Rationalismus zu präsentieren. Ihre philosophischen Debatten über Freiheit, Wissen und die genaue Definition des menschlichen Wesens werden von allzu persönlichem Austausch, Anekdoten und Scheinargumenten durchkreuzt. Der einzig mögliche und zu erzielende Konsens besteht in der widersprüchlichen Haltung zu den Werten der westlichen Gesellschaft oder zum Fehlen derselben. Schließlich treffen diese explizit westlichen Charaktere in der Person einer iranischen Dichterin und Nobelpreisträgerin auf die von ihnen konstruierte „Andere“, die ihre Erwartungen durcheinanderbringt und zugleich bestätigt. Vyrypaevs bitteres und bissiges Schauspiel bezeugt, wie heute durch widersprüchliche Stereotypen und sich selbst erfüllende Prophezeiungen ideologische Frontlinien gezogen werden.

Besetzung in der Reihenfolge des Auftritts: Krzysztof Kumor als Philipp Rasmussen, Juliusz Chrząstowski als Daniel Christensen, Richard Berkeley als Oliver Larsen, Philipp Mogilnitskiy als Magnus Tomsen, Agata Buzek als Astrid Petersen, Magdalena Górska als Emma Schmidt-Poulsen, Mariusz Zaniewski als Gustav Jensen, Redbad Klynstra-Komarnicki als Father Augustine, Patrycja Soliman als Shirin Shirazi

Regie: Ivan Vyrypaev
Bühnenbild: Karolina Bramowicz
Kostüm: Maria Duda
Musik: Jacek Jędrasik
Regieassistenz: Michał Rogalski
Ton, Licht: Michał Tatara
Creative Producer: Piotr Duda
Übersetzung: Cazimir Liske, Boris Wolfson (Englisch), Stefan Schmidtke (Deutsch)
Sprecher*innen Übersetzung: Lorenz Kabas, Martina Zinner

Retrospektive
Retrospektive
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