Jaha Koo
Cuckoo

Performance / Uraufführung

Daten
5.–6.10.2017

Details
Premiere:
05.10.2017
Wiederholung:
06.10.2017
In koreanischer Sprache mit englischen Übertiteln

Ort
Festivalzentrum im Palais Attems
Graz

Produktionsangaben
Produktion Kunstenwerkplaats PianofabriekKoproduktion Bâtard FestivalMit Unterstützung von CAMPO, STUCK Leuven, BUDA Kortrijk, DAS, SFAC

Von der enden wollenden Weisheit eines koreanischen Reiskochers. Jaha Koo gibt einen berührenden Einblick in die Tragik eines einsamen Lebens in einer durch-technologisierten Gesellschaft.

고립무원, ein Gefühl der „hilflosen Isolation“ prägt das Leben der jüngeren Generation im heutigen Südkorea, der Heimat des Theatermachers Jaha Koo. Strukturelle Probleme wie Jugendarbeitslosigkeit oder Sexismus werden individualisiert – ein Aufbegehren ist nicht vorgesehen in einer militärisch-hierarchischen Gesellschaftsordnung, die eine demütige Haltung gegenüber den Mächtigen erwartet. Steigende Selbstmordraten, Vereinsamung, eine Fixierung auf das eigene Aussehen und die Omnipräsenz von Technologie sind nur einige Symptome dieses Zustands.

Jaha Koo spürte die Isolation eines Tages am eigenen Leib, als sein elektrischer Reiskocher ihm per Sprachfunktion mitteilte, dass seine Mahlzeit fertig sei – in „Cuckoo“ sind Reiskocher nun seine einzigen Spielpartner. Unterstützt von der Hardware-Hackerin Idella Craddock verwandelte er mehrere Reiskocher in sprechende Performer. Gemeinsam mit ihnen führt er durch die letzten 600 Jahre der koreanischen Geschichte und verknüpft persönliche Erfahrungen mit politischen Ereignissen, Esskulturen mit Weltbildern. In bittersüß-humorvollen Dialogen bringen Jaha Koo und seine smarten Geräte technologischen Fortschritt und menschliche Unzulänglichkeiten auf den Punkt: Wenn schon die Theaterbühne keine Menschen mehr braucht, wo sollen sich Akteurinnen und Akteure dann ihre Schüssel Reis verdienen?

Konzept / Idee: Jaha Koo
Mitwirkende / Mitwirkender: Idella Craddock
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Eunkyung Jeong
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Michael Janssens
Dramaturgie: Dries Douibi

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Retrospektive
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