Meister, Trickster, Bricoleure
Konferenz zu Virtuosität als Strategie für Kunst und Überleben
Vortrag, Konferenz
Daten
8.–9.10.2010
Details
Fr 8.10.
19.30 - 21.00, Festivalzentrum
„Publics, Art & Activism“
Michael Warner (USA) & Ole Frahm (D)
21.30, Dom im Berg
„Cheap Lecture & The Cow Piece “
Performance Lecture von Jonathan Burrows (GB) & Matteo Fargion (I)
Sa 9.10.
11.00 - 13.00
„Bodies, Dance & Nothing“
Gabriele Brandstetter (D), Jonathan Burrows (GB) & Matteo Fargion (I)
14.30 - 16.00
„Magic, Maths & Gamble“
Brigitte Felderer (A) & Pierre Basieux (A/B)
16.30 - 18.00
„Money, Mind & Manipulation“
Yann Moulier Boutang (F), Ralph Heidenreich (D) & Stefan Heidenreich (D)
19.30
Abschlussvortrag
Friedrich Kittler (D)
Teilweise in englischer Sprache
Ort
Festivalzentrum im Stadtpark
Graz
Virtuos zu sein wird im kognitiven Kapitalismus zur Grundkompetenz für jedermann: Meister und Trickster sind dabei nicht voneinander zu unterscheiden. Immaterielle Arbeit verlangt nach Virtuosität, und die Parallelen zur künstlerischen Produktion, zur Performance, sind nicht zu übersehen: Beim Beraten und Informieren, Therapieren und Organisieren geht es um Produktionsformen, die kaum etwas anderes als sich selbst herstellen.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach der Virtuosität in der Kunst neu und mit ihr die nach den Grenzen von Kunst, Arbeit, Politik, Ökonomie. Entlang dieser Grenzen entwickeln sich heute neue Arten von Virtuosität. Sie sind zwischen alltäglicher Trickserei und meisterhaftem Können nicht leicht zu fassen, bringen trickreiches Denken und kunstvolles Handeln in neue Konstellationen. Sie verwandeln Denken in Tanz, Nicht-Kunst in Kunst und umkehrt, und sie widersetzen sich der Aufteilung in jene, die etwas zu zeigen haben, und jene, die bloß zusehen. Zugleich stellen sie aber auch die Frage nach dem Können neu: Worin besteht eine Virtuosität des Betrachtens, des Zuschauens, des Zuhörens? Wann ist künstlerischer Aktivismus virtuos? Gibt es eine Virtuosität der Öffentlichkeit, der Adressierung? Jede Zeit, jede Gesellschaft bringt andere Virtuosen, andere Trickster hervor. Hat sich das subversive Potenzial des Tricksen¬s im deregulierten Kapitalismus erledigt oder kann man auch darin virtuos sein, sich der Verwertungslogik zu entziehen? Was ist virtuos im Umgang mit Ökonomie und welche Ökonomien verknüpfen sich mit dem Virtuosen?
Eine Woche lang werden im Casino der geheimagentur, das im Festivalzentrum des steirischen herbst untergebracht ist, Tricks gesammelt, gehandelt und geteilt. Im Anschluss kommen nun Künstler und Theoretiker, Trickster und Virtuosen aus verschiedenen Feldern zusammen, um Virtuosität als Figur zeitgenössischen politischen und künstlerischen Denkens zu diskutieren.
Mitwirkende / Mitwirkender: Michael Warner
Mitwirkende / Mitwirkender: Ole Frahm
Mitwirkende / Mitwirkender: Jonathan Burrows
Mitwirkende / Mitwirkender: Matteo Fargion
Mitwirkende / Mitwirkender: Gabriele Brandstetter
Mitwirkende / Mitwirkender: Jonathan Burrows
Mitwirkende / Mitwirkender: Matteo Fargion
Mitwirkende / Mitwirkender: Brigitte Felderer
Mitwirkende / Mitwirkender: Pierre Basieux
Mitwirkende / Mitwirkender: Yann Moulier Boutang
Mitwirkende / Mitwirkender: Ralph Heidenreich
Mitwirkende / Mitwirkender: Stefan Heidenreich
Mitwirkende / Mitwirkender: Friedrich A. Kittler
Kuratorin / Kurator: Sibylle Peters
Kuratorin / Kurator: Florian Malzacher
Retrospektive
Retrospektive