Philipp Gehmacher (A) / Vladimir Miller (D)
dead reckoning
Choreografische Videoinstallation
Installation, Tanztheater / Ballett
steirischer herbst 2009
Philipp Gehmacher / Vladimir Miller
"dead reckoning"
Foto: wolf silveri
steirischer herbst 2009
Philipp Gehmacher / Vladimir Miller
"dead reckoning"
Foto: wolf silveri
Daten
26.9.–4.10.2009
Details
Premiere:
26.09.2009
Wiederholungen:
27.09.2009
2.10.2009
3.10.2009
4.10.2009
Talk im Anschluss an die Vorstellung am 3.10.2009
Ort
Heimatsaal im Volkskundemuseum
Graz
Produktionsangaben
Produktion Philipp Gehmacher / Mumbling Fish in Koproduktion mit Tanzquartier Wien
Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien
Mit Unterstützung durch Landesmuseum Joanneum
Plötzlich keine Übersicht: Wo stehen wir, wo ist zumindest ein Punkt, von dem aus wir uns orientieren können? Der Choreograf Philipp Gehmacher und der Videokünstler Vladimir Miller erzeugen einen Raum, den wir von allen Seiten einsehen können und der uns zugleich deutlich macht, wie sehr jede unserer Entscheidungen für einen Blickwinkel zugleich eine Entscheidung ist gegen mögliche andere.
„dead reckoning“ nennen Seeleute eine Navigationsmethode, die keine absoluten Fixpunkte außerhalb des Schiffes verwendet, keine Leuchttürme, keine Sterne, keinen Pol. Die aktuelle Position wird aufgrund der letzten Kursbestimmung und der verstrichenen Zeit geschätzt – so wird Orientierung zur fortwährenden Voraussage, die sich immer von der letzten Gewissheit aus weiterhangelt.
In Gehmachers und Millers Installation ist die vermeintliche Übersicht eine Illusion, die Rekonstruktion der Bewegung und des Raumes immer nur in Fragmenten möglich. Beinahe zum Berühren nah, bleiben wir doch immer außen vor – trotz aller Unmittelbarkeit immer in einem anderen Raum, in einer anderen Zeit. Die vier Videoaufnahmen auf zwei sich kreuzenden Projektionsflächen markieren einen Bildraum, der uns scheinbar alles, doch in Wahrheit immer nur Ausschnitte zeigt. Die Rekonstruktion der totalen Aufnahme scheitert, der totale Überblick wird zu einem Konstrukt mit Nischen. Das Spiel der drei Tänzer mit der Kamera ist zugleich ein Spiel mit uns, die wir – kreisend um die Choreografie – selbst zur Choreografie werden.
Konzept / Idee: Philipp Gehmacher
Konzept / Idee: Vladimir Miller
Choreografie: Philipp Gehmacher
Choreografie: Rémy Héritier
Choreografie: Christine de Smedt
Lichtregie: Leena Koppe
Mitwirkende / Mitwirkender: Paul Horn
Mediathek
Retrospektive
Retrospektive