Iosif Király
Fotografien

Daten
22.9.2022–12.2.2023

Ort
Neue Galerie Graz
Graz

Teil von
Ein Krieg in der Ferne: Ausstellung

Iosif Királys Fotografien eines umgestürzten Denkmals für Wladimir Lenin in Rumänien sind ein Sinnbild für den größeren Wandel in Osteuropa – wo der Revolutionsführer der Bolschewiki zur Zielscheibe des Ikonoklasmus wird. Lenin-Statuen wurden nach der stalinistischen Ära überall in der sozialistischen Welt errichtet und waren somit selbst Zeichen des historischen Wandels, genauso wie es nun ihr fortgesetzter Abriss ist, insbesondere seit Russlands Einmarsch in der Ukraine 2014. 

Királys Fotos sind Teil seiner Fotoserie Reconstructions, die sich mit der Wahrnehmung von Zeit, der Verzerrung der Erinnerung und der Dynamik des Wandels befasst – alles Faktoren, die beeinflussen, wie Personen, Objekten und städtischen Räume wahrgenommen werden. Die Bilder zeigen ungefähr denselben Ort, fotografiert zu unterschiedlichen Zeiten.

Das Ergebnis ist eine räumlich zusammenhängende Montage, die jedoch durch eine zeitliche Diskontinuität gekennzeichnet ist. Jedes Bild bietet mehrere Perspektiven, wobei jedes Element wie das Bit eines Computers wirkt, das Informationen encodiert und speichert. In der Serie gibt es mehrere wiederkehrende Themen: Denkmäler, Museen, Ruinen, Altern, Tod. Zusammen bilden sie „konstruierte entscheidende Momente“, die die Art und Weise simulieren, wie wir uns an Erfahrungen und Ereignisse erinnern, sie verändern oder vergessen.

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive