Submarine Frieda
Griesplatz 6
8020 Graz
Historisch gesehen war Gries der am tiefsten gelegene Teil von Graz, was den Bezirk anfällig für Überschwemmungen machte und zu einem Ort, an dem die unteren Schichten und Migrant:innen lebten – von der Oberschicht zurückgewiesen, vernachlässigt und ignoriert. Dies zog sich durch verschiedene Epochen und dauert in gewisser Weise bis heute an.
Wir stellen uns Gries als unter den Wassern der Vergangenheit begraben vor. In seinem Herzen liegt die Zeitkapsel des Submarine Frieda, ein ehemaliger Supermarkt, hinter dem sich ein ehemaliger Tanzsaal verbirgt. Aus diesem U-Boot heraus, das tief unter grünliches Wasser getaucht ist, kann man das Treiben in diesem äußerst lebendigen und außergewöhnlichen Bezirk beobachten, der fast eine Stadt für sich darstellt.
Aber wer ist Frieda? Eine zufällige, fiktive Heldin. Sie entstand, als Mitglieder einer pazifistischen Organisation, die zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg aktiv war, das Foto einer Demonstration von 1925 veränderten und aus Angst vor der NS-Verfolgung das Wort „Friede“ in „Frieda“ änderten. Ihre Aktion erinnert daran, wie Kryptoprotest und Absurdität als Überlebensstrategien in heutigen Diktaturen funktionieren. Frieda steht für all die anonymen Held:innen der Vergangenheit, die durch den Mahlstrom der Unterdrückung geschwommen sind.
Abgelegt unter „Submarine Frieda“
Die Frieda-Postkarte
steirischer herbst ’23
Lucile Desamory
Untitledment (2023)
steirischer herbst ’23
Georg Haberler
Wir sind Frieda (2023)
steirischer herbst ’23
Shimabuku
When Sky Was Sea (2003–14)
steirischer herbst ’23
Retrospektive
Retrospektive