Serie: musikprotokoll 2003

Das musikprotokoll im steirischen herbst 2003 präsentiert Ur- und Erstaufführungen: Orchestermusik, Kammermusik, Konzertinstallation, Elektronik, Video. Salvatore Sciarrino gestaltet mit seiner so intensiven wie reduzierten Musik Dramen des Hörens. Das Klangforum Wien präsentiert das neue, im Auftrag des steirischen herbst geschriebene Werk „Quaderno di strada“ in einem Konzert mit weiteren Ur- und Erstaufführungen von Gabriele Manca, Björn Wilker und Reinhard Fuchs. George Lopez scheut vor purer Expressivität nicht zurück und malt mit mehreren Medien ein eindrückliches Bild von Unnachgiebigkeit und Sinnlosigkeit. „Gebirgskriegsprojekt“ heißt das neue Werk, dessen komplexe Orchesterkomposition im Studio vorproduziert wurde (in Kooperation mit Ruhrtriennale und ZKM Karlsruhe), um sie in ständiger raumgreifender Bewegung achtkanalig präsentieren zu können. Michael Jarrell schreibt klangfarbenintensive Musik mit kontrastreichem Wechselspiel zwischen Solistischem und Orchestralem: Sein neues Akkordeonkonzert wird vom RSO-Wien mit Chefdirigent Bertrand de Billy und Starakkordeonist Teodoro Anzellotti aufgeführt und einem Werk des französischen Altmeisters Henry Dutilleux gegenübergestellt. Kammermusikkonzerte mit dem ensemble recherche und dem Tetras Quartett präsentieren mit Ur- und Erstaufführungen von Alan Hilario, Ryota Mikami, Claus-Steffen Mahnkopf und Peter Lackner noch weniger bekannte Komponisten ebenso wie das „Vierte Streichquartett“ von Georg Friedrich Haas. Phill Niblock ist der Ahnvater der mikrotonal gebündelten Klangmassen, in denen elektronisch generierte, musikalische Schwebezustände zu ganzkörperlichen und lautstarken Raumerfahrungen werden. Er ist durch seine parallele Arbeit als Video- und Photokünstler zu einer Integrationsfigur der internationalen Intermedialen Kunst geworden. In Kooperation mit dem Medienturm werden Installationen und Konzerte von Phill Niblock ebenso präsentiert, wie ein manifestartiges Grazer Kunst-Statement in Kooperation mit Freie Kunstszene Graz: Ein ehemaliger Wasserreinigungssilo des Schlachthofs Graz mit circa 10m Höhe und 4m Durchmesser wird zu einem Subwoofer umgebaut. Tieffrequente Zustände, Frequenzsprünge, Druckwellen werden als Komposition von Michael Pinter hörbar bzw. spürbar gemacht. Der Sub-Zylinder und die Komposition SUB/DC sind ein in ihren Mitteln bewusst reduziert aber dezidiert gehaltenes Statement für das Experiment als unabdingbare Antriebskraft avancierter Kunst.

Abgelegt unter „musikprotokoll 2003“

SUB / DC
steirischer herbst ’03

Slide Pieces
steirischer herbst ’03

Guitar too, for four Ten Auras live
steirischer herbst ’03

Lucid Sea, Sethwork, Harm, for cello, not quite titled
steirischer herbst ’03

Gebirgskriegsprojekt
steirischer herbst ’03

mp Konzert 15.11.2003 I
steirischer herbst ’03

mp Konzert 15.11.2003 II
steirischer herbst ’03

mp Konzert 15.11.2003 III
steirischer herbst ’03

Ghosts Radio for Graz
steirischer herbst ’03

mp Konzert 16.11.2003 I
steirischer herbst ’03

mp Konzert 16.11.2003 II
steirischer herbst ’03

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive