Rubén D. Ortiz-Torres

Exhibition

Dates
7.10.–5.11.2000

Details
Eröffnung der Ausstellung:
7.10.2000

Location
Grazer Kunstverein
Graz

Mit der gegenseitigen Befruchtung mexikanischer und amerikanischer Kulturvorstellungen beschäftigt sich Rubén D. Ortiz-Torres. Dabei entstehen hybride Konstruktionen nationaler Identitätsbildung, deren Chiffren aufgeladen sind mit neuen Bedeutungen. Ortiz-Torres, geboren 1963 in Mexico City und aufgewachsen in Los Angeles, interessiert sich nicht für ein multikulturelles Nebeneinander, sondern er ist auf der Suche nach Differenzen und neuen Mischformen. Bei seinen Fotos handelt es sich um straight photography, deren grelle Farbigkeit durch ihren Sättigkeitsgrad einen nahezu malerischen Effekt hervorruft. Dieser wird verstärkt durch Unschärfen und Überblendungen. Der objektiven Dokumentation wird auf diese Weise jener Wahrheitsgehalt genommen, der einer vermeintlich autonomen Entität zugrundeliegt. Die Glorifizierung von kulturellen Symbolen, wie die des Chevrolet, der Freiheitsstatue, des Jesusbildes, lässt die Bilder des inszenierten Alltages als Ikonen erscheinen; Ikonen der Gegenwart, die mit der Strahlkraft der Vergangenheit operieren. Der Augenblick des Authentischen spielt dabei genauso eine Rolle wie die Allgegenwärtigkeit von Figuren wie Donald Duck und Mickey Mouse. Kulturelle Authentizität ist somit nicht nur eine Projektion politisch korrekter Haltung, sondern sie erschafft sich ständig neu im Erleben des Alltäglichen mit dem Rückgriff auf das mediatisierte Bild. Die Konzeption der Fotos erlaubt aufgrund ihrer ambivalenten Konstruktion eine Wahrnehmung, die sowohl auf der Basis der Unterhaltung als auch auf der Ebene der Reflexion funktioniert.

Künstlerin / Künstler / Gruppe: Rubén D. Ortiz-Torres

Retrospective
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