Xenakis / Scelsi / Saariaho / Hölszky
mp Konzert 10.10.1991 II

Die nackte menschliche Stimme legt dunkle Abgründe bloß. Abgründe psychischer Innenwelten ebenso wie die Erinnerung an erlebten, realpolitischen Terror in Iannis Xenakis´ "Nuits" oder die Sehnsucht nach mystischer Intensität in Giacinto Scelsis "Yliam". "Nacht, die du gekommen bist" und den "Lichtschein, der düster wurde" beschwört Kaija Saariaho mit vier live-elektronisch verfremdeten Stimmen in ihrem neuen Werk "Nuits, adieux", und für 36 solistische Frauenstimmen, verteilt im Dunkel, schrieb Andriana Hölszky einen furiosen vokalen Wirbelsturm nach Ingeborg Bachmanns Gedicht "Nachtflug", um die düstersten Abgründe dem geheimen Reich des "...geträumt" zu entreißen.

Musikalische Leitung: Erwin Ortner
Chor: ORF-Chor
Komponistin / Komponist: Iannis Xenakis
Komponistin / Komponist: Giacinto Scelsi
Komponistin / Komponist: Kaija Saariaho
Komponistin / Komponist: Adriana Hölszky