Cosima von Bonin
Fondorientierte Ausstattung
Exhibition
Dates
26.10.–1.12.2002
Details
Eröffnung der Ausstellung:
16.10.2002
herbst-Parcours:
31.10.2002
14.11.2002
Liveauftritte:
Tocotronic, Justus Köhncke & Band, Houseclash mit Arj Snoek und Eric D. Clark
26.10.2002, 22:00 in der Seifenfabrik
Location
Künstlerhaus, herbstbar - Seifenfabrik
Graz
Production specifics
Produktion Neue Galerie Graz
Das Werk von Cosima von Bonin besticht einerseits durch unterschiedlichste Arbeitsweisen und Ausdrucksformen, andererseits durch eine Geschlossenheit und gleichzeitige Offenheit. Keine objets trouveés, die an sich keinen Wert haben, fügt sie zusammen, sondern ganz bestimmte Objekte, deren Sinn von Cosima von Bonin wertgeschätzt wird und die sie zu einer neuen Poesie verbindet. Die präzise Auswahl nimmt dabei gleich hohen Stellenwert ein wie die Fertigung textiler Werke in penibler Handarbeit oder die Produktion von Stoffbildern oder Raumeinheiten, die einen eigenen Kosmos bilden. Cosima von Bonin transformiert diese Gestaltungsweise und weicht dabei weder der Schönheit noch der Melancholie aus. Ihre Arbeit, in der sie oft bewusste Bezüge zu von ihr geschätzten KünstlerInnen aus den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts herstellt und in die immer wieder KollegInnen und FreundInnen einbezogen werden, setzt sich unter anderem mit dem Thema der Autorenschaft auseinander, ohne das Soziale und die Interaktion zu vernachlässigen. In ihren Kollaborationen unterläuft sie das gängige KuratorInnen-KünstlerInnen-Prinzip, misstraut dem Autonomiebegriff, legt sie selbst ihre Grenzen frei und verortet ihre Arbeit in einem transparenten und gleichzeitig intimen Netzwerk. Aus ihrer Auseinandersetzung und gleichzeitigen Verbundenheit mit den poetischen Konzeptualisten Marcel Broodthears, André Cadere, Blinky Palermo oder Bas Jan Ader, deren Arbeitsweisen, Haltungen und Biographien und dem sie in den 80er-Jahren umgebenden, männlich dominierten Kunstumfeld heraus entwickelt Cosima von Bonin ihr eigenes, immer wieder Bezüge und Verweise herstellendes Werk. Sichtbar wird dies z. B. in unterschiedlich großen und zum Teil mit Namen versehenen Stoffpilzen. Die ambivalente Bedeutung des Pilzes als Schutzschirm, als Träger halluzinatorischer Wirkstoffe, als männliches Symbol etc. treibt Cosima von Bonin weiter, indem sie ihn einer Metamorphose unterzieht und als weiches, stilles und verborgene Bedeutung in sich tragendes Wesen neu erstehen lässt. Als meist in Gruppen wachsend, zeugen die Pilze auch von der Einbeziehung ihres Künstlerumfeldes, ohne explizite Erklärungen nach außen hin abzugeben. Cosima von Bonin: geboren 1962 in Mombasa, lebt und arbeitet in Köln.
Kuratorin / Kurator: Elisabeth Fiedler
Künstlerin / Künstler / Gruppe: Cosima von Bonin
Retrospective
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