Michael Zinganel / Jochen Becker
Architektur und Verbrechen

Exhibition, Installation

Dates
18.10.–11.11.2001

Details
18.10.2001
Eröffnung der Ausstellung
Eröffnungsprogramm:
20.00
Der Tatort
Eine Installation zur Produktivkraft des Verbrechens in Architektur und Städtebau in den Kategorien S(mall), M(edium), L(arge) und XL(arge). Eine Materialsammlung von Michael Zinganel und Jochen Becker.
21.00
Der Prozess, Live TV
Der Prozess – Künstlerische Indizien für die Produktivkraft des Verbrechens in einem Set nach Aktenzeichen XY mit Stargästen aus Kunst, Architektur und Kriminologie, moderiert von Michael Zinganel

Location
Forum Stadtpark
Graz

Series
Architektur und Verbrechen

"Crime does not pay!" Falsch, schreibt Karl Marx, Verbrechen zahlt sich sehr wohl aus – nicht immer für den Verbrecher nie für sein Opfer, wohl aber für die Gesellschaft. Denn ihm zufolge produziert der Verbrecher nicht nur das Verbrechen selbst, sondern auch alle gegen das Verbrechen gerichteten Maßnahmen. Er produziert die Polizei, das Strafrecht, die Strafjustiz, das Gefängnis und alle Formen von Kriminalberichterstattung: ob in den "schönen Künsten", in wissenschaftlichen Publikationen oder in Massenmedien. Die Angst, die durch reales oder auch nur imaginiertes Verbrechen evoziert wird, bildet sich in unzähligen präventiven, bautechnischen, architektonischen und städtebaulichen Maßnahmen ab: Fortifikationsanlagen gegen die Feinde von außen, Kontrollarchitekturen gegen die Feinde von innen.

Das vermeintliche Verbrechen eröffnet so einen beträchtlichen Markt, es trägt – so Karl Marx – mehr zur Vermehrung des Nationalreichtums bei als so manch anständigeres Gewerbe, und wenn es einmal zu verschwinden droht, so wird es eben neu erfunden – von den Nutznießern der Angst: von Polizisten, Politikern und Planern, von der Baustoff-, Sicherheits- und Versicherungsindustrie – aber auch von moralisierenden Künstlern, denen dieses Thema den Stoff für ihre Projekte liefert.

Konzept / Idee: Michael Zinganel
Konzept / Idee: Jochen Becker

Retrospective
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