Serie: musikprotokoll 2014

Das musikprotokoll-Labor öffnet seine Türen zum siebenundvierzigsten Mal. Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker, Komponierende und Experimentierende aus aller Welt kommen nach Graz, um die aktuellen Ergebnisse ihrer Arbeiten zu teilen: Klangforum Wien, RSO Wien, Arditti Quartet, Radian & The Necks, Andrey Kiritchenko, Klaus Lang und viele mehr.

„Don’t exploit the past without feeding the future“, hielt Opernregisseur David Pountney auf der Online-Petition rettetdasmusikprotokoll.mur.at fest. Dieser Aufgabe stellt sich das Festival jedes Jahr aufs Neue. Dass sich das Musikland Österreich heute so nennen darf, hat nicht nur mit der wunderbaren Musikgeschichte dieses Landes zu tun, sondern auch denkbar viel mit jenen Zeitgenossinnen und -genossen, die ihre Kunst mit vollem Risiko radikal weiterdenken.

Diese Künstler müssen die Möglichkeit haben, ihre Werke national und international zu präsentieren. Auf Festivals, die das Risiko des Unerhörten eingehen. Und vor einem Publikum, das sich mit auf die Reise macht, um von neuer Musik überrascht, berührt oder herausgefordert zu werden. Uraufführungen können nämlich auch misslingen. Oder das Gegenteil. Auf dieses Risiko lässt sich das musikprotokoll seit 1968 ein. Gleichzeitig war und ist dieses Festival gefährdet – Budgets wurden gekürzt, die Existenzberechtigung in Frage gestellt. Doch was uns niemand nehmen wird, ist die Überzeugung, dass Festivals wie das musikprotokoll noch mindestens weitere siebenundvierzigtausend Jahre lang gebraucht werden. Denn die Zukunft gehört genährt.