Real Energy World / NIGER DELTA

Ob der Ölpreis steigt oder sinkt, das führt zu lebhaften Diskussionen – welche Produktionsbedingungen dahinter stecken, das interessiert uns eher nicht. Kurze Schlagzeilen gibt es nur, wenn in Afrika beispielsweise Ausländer durch militante Rebellen entführt werden, dann werden Bilder gesendet von riesigen Ölpfützen, brennendem Erdgas, Rauchschwaden, Pipelines mitten durch Dörfer, daneben die völlig verarmte Bevölkerung.

Die Ausstellungen und Diskussionen im Rahmen von „Real Energy World“ fragen nach der Abbildung von Katastrophen am konkreten Beispiel des ökologischen, sozialen und humanitären Desasters infolge der Ölproduktion im Nigerdelta – während die beteiligten Konzerne hierzulande ihr sauberes Image pflegen und mit sozialer Verantwortung und Umweltverträglichkeit werben.

Nur wenige Journalisten wagen sich in diese Krisenregion, um Bilder vom Alltag zu schießen, die aufrütteln sollen, die aber gleichzeitig wegen ihrer formalen und ästhetischen Qualitäten auch in der Kunstwelt rezipiert werden. „Real Energy World“ untersucht unterschiedliche Blickwinkel und Rezeptionsmuster anhand journalistischer Fotografien sowie künstlerischer Arbeiten aus der Region.

Retrospektive
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