Serie: Fedo Ertl

Wenn einer als Künstler die Stadt, in der er lebt, zu seinem zentralen Untersuchungsfeld gemacht hat, dann ist es am Beispiel Graz Fedo Ertl. Im Zentrum seiner Werkübersicht stehen auch die Kontextualisierung sowie der neu interpretierte Begriff der Site Specifity. Darin zeigt sich sein Interesse an konkreten kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Situationen, die paradigmatisch für eine Verantwortung der Kunst gegenüber der sie umgebenden Community stehen. Das Ausstellungsprojekt richtet seinen Blick von der Gegenwart aus in die eigene und in die kollektive Vergangenheit. Die Installationen und multimedialen Dokumentationen werden sich in regelmäßigen Abständen neu positionieren, was anstelle einer statischen Ausstellung eine veränderte Zusammenschau von aktuellen stadtbezogenen Themen und deren Umsetzung ermöglicht. In dem weit aufgespannten Arbeitsprospekt finden sich frühe, vor der pragmatischen Realisierung entwickelte geopolitische Konzepte, wie das einer Euro-Konserve, ebenso wie die unmittelbaren Eingriffe in den Grazer Stadtkörper: Die temporären Zeichensetzungen Mur, Kopf-Arbeit, 1938/1983 zum Beispiel, die künstlerisch praktizierte Oral History in Form eines in die Stadt aus dem fernen Santa Barbara eingespielten Interviews mit einem emigrierten jüdischen Bürger, der Blick in die Vergangenheit aber auch über das Musée des Prélocataires, das visuelle Spuren freilegt. Gemeinsam mit fünf Künstlerfreunden schließt die Präsentation speziell für den Anlass entwickelte Graz-Projekte mit ein: Sie holen Alltagssituationen in den Kunstort, von dem aus sie, in eine andere Sprachform transformiert, in den Stadtraum zurückwirken. Auf diese Weise haben unterschiedliche Citizen unmittelbar an einer, Ertls langjähriger Auffassung folgend, von der Kunst ausgehenden neuen Realitätskonstruktion Anteil. Werner Fenz

Im Rahmen des steirischen herbst werden folgende Projekte zu sehen sein: Vor dem Anbruch der Stadt – oder Wie die warmen Semmeln, Kunstpostamt, watch your steps: EINE TranslationsSKULPTUR

Gemeinsam mit fünf Künstlerfreunden schließt die Präsentation speziell für den Anlass entwickelte Graz-Projekte mit ein: Sie holen Alltagssituationen in den Kunstort, von dem aus sie, in eine andere Sprachform transformiert, in den Stadtraum zurückwirken. Auf diese Weise haben unterschiedliche Citizens unmittelbar an einer, Ertls langjähriger Auffassung folgend, von der Kunst ausgehenden neuen Realitätskonstruktion Anteil.

Abgelegt unter „Fedo Ertl“

Vor dem Anbruch der Stadt - oder Wie die warmen Semmeln
steirischer herbst ’05

Kunstpostamt
steirischer herbst ’05

watch your steps: EINE TranslationsSKULPTUR
steirischer herbst ’05

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive