prenninger gespräche
Die nervöse Zeit
Reflexionen zu österreichischen Karikaturen 1930–1938
Ausstellung
Daten
3.–16.10.2020
Details
Eröffnung: 2.10., 18:30
Kuratorenführung: 10.10., 14:00; 16.10., 18:00
Die Erste Republik Österreich war ein Staat inständiger Verunsicherung. Demokratie, Menschenrechte und Meinungsvielfalt waren für Politiker unterschiedlichster Ideologien keine überzeugenden Perspektiven. Mit 1933 riss in Deutschland ein totalitäres System die Macht an sich, kurze Zeit später wurde auch in Österreich autokratisch geherrscht. Karikaturen begleiteten diese Entwicklung in den Untergang mit beißenden Kommentaren. Nach 1934 wurde in Österreich durch die staatliche Zensur jede Auseinandersetzung mit Dollfuß & Co verhindert, während zeichnerische Kritik am Nationalsozialismus zugelassen und sogar erwünscht war. Viele dieser Karikaturen bleiben zeitlos – als Mahnung an jene, die sich einen starken Mann wünschen, weil sie meinen, die Demokratie könne ihre Interessen nicht mehr wahren. Ausgewählte historische Karikaturen aus der Ausstellung werden in einem weiteren Schritt dem Comicskollektiv tonto zur Verfügung gestellt, von ihnen auf heutige Bezüge analysiert und zeichnerisch aktualisiert. Diese Umwandlung des Gestern ins Heute wird von den einzelnen Künstlerinnen und Künstlern dokumentiert. Die Ergebnisse werden in einem Film bei der Finissage präsentiert.
Kuratiert von Emil Gruber
Retrospektive
Retrospektive