< rotor > Zentrum für zeitgenössische Kunst

Guerilla der Aufklärung
Sie werden es nicht ertragen, sich hinter Mauern und Zäunen zu verstecken

Daten
23.9.–24.11.2018

Details
Eröffnung: 22.9., 13:00
Zur Eröffnung spricht die
Schriftstellerin Olga Flor

Ort
Graz

Serie
Begleitprogramm 2018

Produktionsangaben
Programmverantwortliche: Margarethe Makovec, Anton Lederer

Mit Babi Badalov, Petja Dimitrova, EXTRA-TERRITORIA – Róza El-Hassan / Branimir Sojanović / Milica Tomić, Petra Gerschner, e.d gfrerer, Manaf Halbouni, Oto Hudec, Maryam Mohammadi / Joachim Hainzl, Rena Rädle & Vladan Jeremić, RISOGRAD, Tim Sharp, Barbora Šimková, Hannes Zebedin, ZIP group

Supported by steirischer herbst

Seit Juni 2018 befasst sich < rotor > Zentrum für zeitgenössische Kunst unter dem Serientitel Guerilla der Aufklärung mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei auf das Erstarken nationalistischer Tendenzen im Zusammenwirken mit rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen in Österreich und anderen Ländern Europas sowie dem strukturellen Rassismus und der Politik der Angst, die damit oftmals einhergehen. In jüngster Zeit hat eine Haltung quer durch Europa die Zustimmung vieler Wähler*innen gefunden, die Olga Flor mit dem Begriff „Antihumanismus als neuer Pragmatismus“ bezeichnet. Im Band Politik der Emotion (2018) führt die Autorin aus, auf wessen Kosten die rechts der Mitte Regierenden ihre Erfolge einfahren: „Härte und Verhärtung gegenüber dem Leid anderer wird zur politischen Notwenigkeit erklärt und zur gesellschaftlichen Norm erhoben“. Und schon rund zehn Jahre zuvor hat Ines Aftenberger in ihrer wissenschaftlichen Arbeit Die neue Rechte und der Neorassismus (2007) festgehalten: der Nationalstaat „präsentiert sich nicht mehr als der Wohlfahrtsstaat, sondern als Instrument der Standortsicherung und Repression, der sich die neurechten Diskurse der Mobilmachung gegen Migrant*innen zunutze macht.“ Als rechtspopulistisches Feindbild wurden also längst die in Europa Schutzsuchenden benannt. Die Kunstwerke und Haltungen der Künstler*innen dieser Ausstellung wirken dem entgegen.

Retrospektive
Retrospektive
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