Nâzım Hikmets Menschenlandschaften. Eine polyphone Gesellschaftskritik

Lesung, Gespräch

Daten
4.10.2018

Details
4.10., 19:00

Ort
Literaturhaus Graz
Graz

Produktionsangaben
Mit Erhan Altan, Erich Klein, Kerem Öktem, Betül Seyma Küpeli

Einführung und Moderation: Erhan Altan
Lesung: Betül Seyma Küpeli

Eine Kollaboration von Literaturhaus und steirischer herbst

Weltweit als einer der großen Dichter des gesellschaftlichen Bewusstseins anerkannt, darf man den dissidenten türkischen Autor Nâzım Hikmet als notwendigen Dichter des 20. Jahrhunderts bezeichnen. Hikmets episches Meisterwerk Menschenlandschaften, das am Eröffnungswochenende des steirischen herbst in der Aufführung des Brüsseler Choreografen Michiel Vandevelde zu sehen ist, ist ein collageartiges Werk, getragen von der Grundvorstellung des Dichters als Sänger, der die Geschichte seines Stammes erzählt. Die Menschen, die Hikmet auf brillante Weise beschreibt, sind einfache Menschen; sie werden mit einer Sprache heraufbeschworen, die spielerisch und diesseitig, musikalisch, aber auch sozial und sogar romanhaft ist – beinahe Joyceanisch. Auf diese Weise ersteht aus seinem Werk eine Vielstimmigkeit, die von gesellschaftlichen Informationen durchdrungen und durch lyrisches Gefühl und menschliches Streben belebt ist. Die Lesung und Diskussion an diesem Abend konzentriert sich auf Textauszüge aus Hikmets Menschenlandschaften, die vom Literaturkritiker Erhan Altan, Moderator der Veranstaltung, ausgewählt wurden. Gelesen werden die Texte von der Künstlerin Betül Seyma Küpeli*; im Anschluss daran folgt ein Gespräch mit Erich Klein, Kerem Öktem und Betül Seyma Küpeli, die Hikmets politisch engagiertes literarisches Schaffen diskutieren und über aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen reflektieren, einschließlich der Populismus-Debatte sowie des stets zwiespältigen Begriffs des „Volkes“ in Österreich und der Türkei.

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive