Andreas Siekmann
Nach Dürer
Installation
Andreas Siekmann, Nach Dürer, 2019, Installation, Griesplatz, Graz, Foto: Mathias Völzke
Daten
20.9.–13.10.2019
Ort
Griesplatz
Graz
Produktionsangaben
In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ’19
Andreas Siekmanns Säule am Griesplatz ist eine zeitgenössische Interpretation von Albrecht Dürers nie realisiertem Denkmal für die besiegten Bauern (1525). Mit dieser Skizze und Beschreibung reagierte Dürer seinerzeit auf die sogenannten deutschen Bauernkriege, in denen die Landbevölkerung der Gebiete des heutigen Süddeutschlands und Österreichs gegen die Feudalherrschaft revoltierte, nachdem ihr mit den ersten Industrialisierungs- und Globalisierungswellen die Existenzgrundlage geraubt worden war. Heute verschlingt die vollindustrialisierte Landwirtschaft sämtliche Ressourcen eines erschöpften Planeten. Die Weizenähren, Sensen und Hühnerkäfige von Dürers Säule kennt man heute eher aus der Werbung als aus dem eigenen Leben. Der Bauer selbst wird zur ambivalenten Figur, das Schwert in seinem Rücken erinnert schmerzhaft an die in rechten Kreisen kursierende sogenannte Dolchstoß-Legende.
Säule (Produktion): Carlota Gómez, Benjamin Koziol
Skulptur produziert von Setfreddy (Freddy Gizas, Christos Vasilopoulos, Alexander Vikhrov und Maria Vythoulka)
Retrospektive
Retrospektive