Jasmina Cibic
Das Geschenk1. Akt

Film, Installation / Auftragswerk

Daten
20.9.–28.11.2019

Details
Zweikanal-Videoinstallation

Englisch mit deutscher Übersetzung

Ort
Künstlerhaus, Halle für Kunst und Medien
Graz

Produktionsangaben
In Auftrag gegeben und koproduziert von steirischer herbst ’19, FLAMIN – Film London Artist’s Moving Image Network mit Förderung des Arts Council England, und macLYON; Koproduziert von Waddington Studios London

In Kollaboration steirischer herbst ’19 und Künstlerhaus, Halle für Kunst und Medien

Unterstützt von Copper Gallery (Duncan of Jordanstone College of Art & Design, University of Dundee), Northern Film School (Leeds Beckett University), UGM Maribor Art Gallery, Museum of Yugoslavia (Belgrad), United Nations Geneva und Espace Niemeyer (Paris)

Mit freundlicher Unterstützung der ERSTE Stiftung

Jasmina Cibics Videoinstallation ist das erste Kapitel ihrer neuesten poetischen Studie über die unzähligen politisch motivierten Schenkungen, die sich in der Kunst- und Architekturgeschichte Europas finden lassen – insbesondere in Zeiten des Wiederaufbaus nach gesellschaftlichen Krisenmomenten. So hält sich übrigens auch in Graz hartnäckig das Gerücht, das Künstlerhaus sei ein „Abschiedsgeschenk“ der britischen Besatzungstruppen gewesen. Cibic wiederum geht der Frage nach, wie Kultur – getarnt als Spende – zum trojanischen Pferd werden kann. Einige besonders spektakuläre Bauschenkungen in ihrem Film werden zur Kulisse für einen allegorischen Wettstreit der personifizierten Kunstgattungen, die sich einer fiktiven gespaltenen Nation als perfektes Geschenk anbieten. Beurteilt werden ihre eifrigen Leistungen von einer Jury der vier Grundfreiheiten aus Franklin D. Roosevelts berühmter Rede, die er unmittelbar vor dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg hielt. Diese Schiedsrichter*innen werden im Laufe des Wettbewerbs immer aggressiver, die Komplizenschaft von Kultur und Politik erweckt in ihnen den Hang zum Populismus. Am Ende ist ihr Urteil vernichtend: Besser, man trennt völlig zwischen Staat und Kultur – mit allen Konsequenzen. In ihrem Film verfolgt Cibic diesen imaginären Wettbewerb. Eine Metallskulptur versinnbildlicht darin das perfekte Geschenk, das mit folgendem Spruch versehen ist, der aus den politischen Debatten um einen der Drehorte hervorging: „Alles, was ihr begehrt, und nichts, wovor ihr Angst hättet“.

Filmangaben:
Kuratorische Beratung: Matthieu Lelièvre, Alessandro Vincentelli
Produktionsleiter, Frankreich: Balthazar de Ganay
Produktionsservice, Frankreich: Lionfish Films
Produktionsmanagerin, Frankreich: Louise Krieger
Produktionsmanagerin, Schweiz: Bénédicte le Pimpec
Regie: Jasmina Cibic
Drehbuch: Jasmina Cibic, Juliet Jacques 
Assistent*innen Recherche: Manca Bajec, Jelica Jovanović, Ana Panić und Mauro Tonini
Kamera: Mark Carey
Schnitt: Sue Giovanni
Komposition: Chris Bemand
Violine: Dejana Sekulić
Sounddesign: Pip Norton
Tänzer*innen: Harry Alexander, Oxana Gilbert
Choreografie: Josh Ben-Tovim
Die Geschenke: Brian Caspe (Diplomat), Edmund Kingsley (Künstler) und Lachlan Niebor (Ingenieur)
Die vier Freiheiten: Nikki Leigh Scott (Glaubensfreiheit), Johanna Taylor (Freiheit von Mangel), Louise Tyler (Freiheit von Furcht) und Jane Wisener (Redefreiheit)

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive