Gerhard Roth
Erinnerungen an die Menschheit

Theater / Uraufführung

Daten
27.9.–4.11.1985

Details
Premiere:
27.09.1985
Wiederholungen:
03.10., 04.10., 11.10., 15.10., 23.10., 29.10., 04.11.1985

Ort
Schauspielhaus Graz
Graz

Produktionsangaben
Auftragswerk des steirischen herbst
Weitere Aufführungen: ORF

Nach sieben Jahren gibt es wieder ein Theaterstück von Gerhard Roth: 28 Szenen, in denen der Autor einen „Abriß der inneren Geschichte der Menschheit zu geben sucht, abseits jener Form der Geschichtsschreibung, die sich ausschließlich an Herrschaftsgeschichte orientiert. Der Titel erklärt sich nach des Autors Worten aus der Ästhetik des Schreibvorgangs – ein Sich-Erinnern an etwas wie die „Kindheit der Menschheit stand dabei im Mittelpunkt. 

Das Fehlen einer durchgehenden Handlung ist für Roth ein unter Bezug auf Adornos ästhetische Theorie erklärbares Prinzip: „Das Ganze ist das Falsche, heißt es dort sinngemäß. Gerade der fragmentarische Charakter des Stückes soll „das Wahre unverfälscht zum Ausdruck bringen. Roth möchte, daß sich sein Stück erst nach und nach im Kopf des Zuschauers zusammensetzt. Die bildliche Hülle wird dabei in eine komplexe Spracharchitektur eingebunden, die in der formalen Vielfalt der 28 Szenen die babylonische Sprach- und Denkverwirrung der Menschheit vermitteln soll. Bilder des Unterbewußtseins, des Wahnsinns und der Lüge wechseln mit Kindheitsträumen und Clownerien; verschiedenste Sprachmodelle, von Wissenschafts- und Befehlssprache angefangen bis hin zu Sophistik und Hymnus werden zitiert. Günter Brus hat hierzu als Ausstatter eine Bilderwelt entworfen, die sich mit dem Text zu einem zukunftsweisenden ästhetischen Gesamtkonzept vereint.

Text: Gerhard Roth
Regie: Emil Breisach
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Günter Brus
Kostüme: Michaela Mayer
Schauspieler:innen: Petra Fahrnländer, Marianne Kopatz, Ute Radkohl, Tina Rosenfeld, Eva Roth, Elfriede Schloffer, Gerhard Balluch, Josef Bilous, Heinz Brunner, Franz Friedrich, Erik Göller, Alexander Höller, Kurt Hradek, Bernd Jeschek, Walter Kohls, Ernst Prassel, Christian Ruck, Armin J. Schallock, Dietrich Schlederer, Stefan Suske
Musikalische Leitung: Wolfgang Bozic

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Retrospektive
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