Dennis Feser
Rauhnacht

Installation, Filmvorführung, Out of Graz / Uraufführung

Daten
28.9.–5.10.2014

Details
In deutscher Sprache
Eröffnung
Sa 27.9., 19.00
Antoniuskirche
So 28.9., 18.00 – 22.00
Union Schützengesellschaft Bad Radkersburg
Sa 4.10. & So 5.10.,
17.00 – 21.00
Kulturzentrum Schloss Wildon
Drehorte Tragöß, Grüner See & Hörndlalm
Dank an Marc-André Schmachtel (Goethe Institut Nigeria), Martin Baasch (Mousonturm Frankfurt), Hochschule RheinMain (Media: Conception and Production), Bettina Habsburg (Universalmuseum Joanneum), Roswitha Orac-Stipperger (Universalmuseum Joanneum), Franz & Michaela Hartner (Hörndlalm), Birgit Illmeyer (Hörndlalm), Nicole Zaiser, Rupert Lehofer & Karin Then

Ort
Union Schützengesellschaft Bad Radkersburg, Kulturzentrum Schloss Wildon, Antoniuskirche
Graz

Produktionsangaben
UA

Auftragswerk steirischer herbst

Koproduktion steirischer herbst, Goethe-Institut Nigeria & Dennis Feser

Die Faszination für Perchten, deren Erscheinungsformen und tiefere Bedeutung liegen der Videoarbeit „Rauhnacht“ von Dennis Feser zugrunde. Gemeinsam mit dem nigerianischen Performer Jelili Atiku spürt er unserer Auffassung von Identität, Authentizität und Natürlichkeit nach. In den Rauhnächten, so ein Volksglaube, sind die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt, die Grenzen zu anderen Welten stehen offen – Tiere sprechen und sagen die Zukunft voraus, gute und böse Geister ziehen durchs Land.

Feser arbeitet zwischen Performance, Video und Skulptur. Nicht zuletzt stehen von ihm entworfene, bizarre Kostüme, die er als Körpererweiterungen versteht, im Zentrum seiner Installationen. So setzt er sich skurril wie ironisch mit Identitätsmustern und der Idee des Natürlichen auseinander. Die Tradition des Perchtenlaufs ist zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden und geht zeitlich einher mit der Verbreitung nationalistischer Ideen in Europa, als die Konstruktion von Volkszugehörigkeiten eine bedeutende Rolle spielte. Der volkstümliche Brauch hatte eine identitätsstiftende Funktion und sollte außerdem der Orientierung in der Zeit des Jahreswechsels dienen.

In Fesers installativem Performancevideo, gedreht in der Steiermark, werden Grenzen neu verhandelt: Die alpenländische Maskerade wird mit westafrikanischen Traditionen konfrontiert, der Einsatz der Maske verdeutlicht aktuelle Ängste und Befremdungen. Der Heimatbegriff und volkstümliche Identitätskonstruktionen werden unterwandert und müssen dem Blick des Anderen standhalten.

Konzept / Idee: Dennis Feser
Schauspielerin / Schauspieler: Jelili Atiku

Mediathek

Retrospektive
Retrospektive
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