Gunilla Heilborn
Gorkij Park 2
A place for recreation
Theater / Erstaufführung im deutschsprachigen Raum
steirischer herbst 2014
Gunilla Heilborn
Gorkij Park 2
Foto: wolf silveri
steirischer herbst 2014
Gunilla Heilborn
Gorkij Park 2
Foto: wolf silveri
steirischer herbst 2014
Gunilla Heilborn
Gorkij Park 2
Foto: wolf silveri
Daten
3.–5.10.2014
Details
Premiere:
3.10.2014
Wiederholungen:
4.10.2014
5.10.2014
Talk nach der Vorstellung am So 05/10
In englischer Sprache
Ort
Orpheum
Graz
Produktionsangaben
Erstaufführung im deutschsprachigen Raum
Produktion MDT & Loco World
Koproduktion steirischer herbst, Göteborgs Dans- och Teaterfestival & MDT
Mit Unterstützung durch Arts Council Sweden, Stockholm City Council & Swedish Arts Grants Committee
Kopräsentation NXTSTP, unterstützt
durch das Kulturprogramm der Europäischen Union
Wir schreiben das Jahr 1983, drei entstellte Leichen werden im größten Moskauer Vergnügungspark gefunden. Kaum jemand erinnert sich heute noch genau an den Hollywood-Thriller „Gorky Park“. Dennoch hat dieser Film Bilder geschaffen, die in ihrer Vereinfachung ikonografisch den Kalten Krieg repräsentieren – wild umherspringende Zobel im engen Drahtkäfig oder der eisige Atem von Pelzmützen-Trägern im Gorki-Park stehen für die Sehnsucht, der eisernen Faust des Regimes zu entrinnen. Für Gunilla Heilborn ein fruchtbarer Boden, um mit diesen Versatzstücken der Erinnerung „Gorkij Park 2“ zu inszenieren. Zwar greift sie den einen oder anderen Erzählstrang auf, unterzieht aber scheinbar unbedeutende Details einer genaueren Betrachtung, um damit eine gänzlich neue Geschichte in Gang zu setzen.
Die eigenwillige Art, mit der Gunilla Heilborn (sie stammt aus Stockholm, wo auch Teile des Originalfilms gedreht wurden) Text, Tanz, Video und Bilder mit trockenem Humor zu filmischen Choreografien collagiert, hat ihr den Ruf als eine der interessantesten Performance- und Filmkünstlerinnen Schwedens eingebracht. In „Gorkij Park 2“ stehen vier Performer im Zentrum eines Genre-Pastiches, das mit jenem Sozialrealismus kokettiert, der einst in die literarischen
Werke von Maxim Gorki, nach dem der Park benannt wurde, Eingang fand. Zudem geht es um eine Bergarbeiterstadt in Spitzbergen, eine ehemals sowjetische Kolonie in Norwegen – mittlerweile ein verlassener Ort, an dem das einstige utopische Moment ebenfalls nur noch als Erinnerung nachklingt.
Gunilla Heilborn lauscht diesem Klang nach – existiert dieser Tage noch ein gemeinsames Verlangen nach Utopien, die brennende Sehnsucht nach einer besseren Welt? Oder hat es seine Gründe, warum in „Gorkij Park 2“ der Winter, Schnee und Kälte eine tödliche Bedrohung darstellen?
Autorin / Autor, Text: Gunilla Heilborn
Konzept / Idee: Gunilla Heilborn
Choreografie: Gunilla Heilborn
Komponistin / Komponist: Franz Edvard Cedrins
Tondesign / Sound: Franz Edvard Cedrins
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Katarina Wiklund
Kostüme: Katarina Wiklund
Lichtregie: Miriam Helleday
Schauspielerin / Schauspieler: Pia Hierzegger
Schauspielerin / Schauspieler: Johan Thelander
Schauspielerin / Schauspieler: Kristiina Viala
Schauspielerin / Schauspieler: Henrik Vikman
Mediathek
Retrospektive
Retrospektive