Gerhard Fischer / Clemens Gruber
Hippodrome

Die Chinesische Mauer ist an ihrer nördlichsten Stelle beendet worden. Von Südosten und Südwesten wurde der Bau herangeführt und hier vereinigt. Dieses System des Teilbaues wurde auch im Kleinen innerhalb der zwei großen Arbeitsheere, des Ost- und Westheeres, befolgt. Es geschah das so, daß Gruppen von etwa zwanzig Arbeitern gebildet wurden, welche eine Teilmauer von etwa fünfhundert Metern Länge aufzuführen hatten, eine Nachgruppe baute ihnen dann eine Mauer von gleicher Länge entgegen. Nachdem dann aber die Vereinigung vollzogen war, wurde nicht etwa der Bau am Ende dieser Tausend Meter wieder fortgesetzt, vielmehr wurden die Arbeitergruppen wieder in ganz andere Gegenden zum Mauerbau verschickt. Natürlich entstanden auf diese Weise viele große Lücken, die erst nach und nach langsam ausgefüllt wurden, manche sogar erst, nachdem der Mauerbau schon als vollendet verkündet worden war. Ja, es soll Lücken geben, die überhaupt nicht verbaut worden sind, eine Behauptung allerdings, die möglicherweise nur zu den vielen Legenden gehört, die um den Bau entstanden sind, und die, für den einzelnen Menschen wenigstens, mit eigenen Augen udn eigenem Maßstab infolge der Ausdehnung des Baues nachprüfbar sind.

Autorin / Autor, Text: Gerhard Fischer
Autorin / Autor, Text: Clemens Gruber
Regie: Isabella Suppanz
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Michael Tripes
Musik: Wolfgang Reisinger
Choreografie: Heinz Wanitschek
Schauspielerin / Schauspieler: Josefin Platt
Schauspielerin / Schauspieler: Rudolf Wessely
Schauspielerin / Schauspieler: Paulus Manker
Schauspielerin / Schauspieler: Henriette Cejpek
Schauspielerin / Schauspieler: Andrea Eckert
Schauspielerin / Schauspieler: Alexander Goebel
Schauspielerin / Schauspieler: Helmut Rühl
Schauspielerin / Schauspieler: Georg Schuchter
Schauspielerin / Schauspieler: Dieter Witting
Schauspielerin / Schauspieler: Florentin Groll
Theatergruppe / Tanzkompanie: Burgtheater Wien