Rabih Mroué / Lina Saneh
33 rounds and a few seconds

Performance

Daten
28.–30.9.2012

Ort
Dom im Berg
Graz

Produktionsangaben
Koproduktion steirischer herbst, Ashkal Alwan – the lebanese association for plastic arts (Beirut), La Bâtie – Festival de Genève, Festival d’Avignon, Festival delle Colline Torinesi (Turin), Kampnagel (Hamburg), Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Malta Festival (Posen), Scène nationale de Petit-Quevilly / Mont-Saint-Aignan (Rouen), Stage – Helsinki Theatre Festival & Théâtre de l’Agora – Scène Nationale d’Evry et de l’Essonne

Ein junger Libanese beendet sein Leben und beteuert in einem Abschiedsbrief, dass seine Gründe privat seien, auf keinen Fall gehe es um Politik. Doch der Freitod mobilisiert eine Gesellschaft, die verzweifelt nach Sinn sucht: Institutionen (offizielle und inoffizielle, religiöse und säkulare, linke und rechte) wie Individuen (junge und alte) finden ihre eigenen Gründe. Gehört der Tod des jungen Mannes der Öffentlichkeit oder nur ihm selbst und seinen Angehörigen? War er getrieben von der Hoffnung auf eine Revolte?

Rabih Mroué und Lina Saneh rekonstruieren in ihrer semi-dokumentarischen Arbeit scharfsinning die letzten Momente eines Lebens und erzählen zugleich passioniert und entlarvend von den Problemen eines Landes, in dem die arabischen Revolutionen des letzten Jahres keinen Funken geschlagen haben. Kann ein Akt der Verzweiflung, ob nun politisch gemeint oder nicht, die Hoffnung auf Wandel in einer so gespaltenen Nation wiederbeleben? Der junge Mann ist tot, doch in seinem Schlafzimmer lebt alles andere weiter, vibriert und kommuniziert: der Fernseher, der Anrufbeantworter, der Computer … Die Zeit hält inne und beginnt von vorn, aus lauter Kommunikationsfragmenten wird Geschichte zusammengefügt und selbstverständlich nie konstruiert.

Text und Regie: Rabih Mroué & Lina Saneh
Bühnenbild, Grafik und Animation: Samar Maakaroun
Kamera: Sarmad Louis
Assistenz technische Produktion: Sarmad Louis & Thomas Köppel
Übersetzung: Ziad Nawfal
Casting und Produktion: Petra Serhal
Schnitt: Najib Zeitouni & Sarmad Louis
Mit: Nagham Abboud, Samir Abou Jaoudé, Thomas Bowles, Edy Gemaa, Raseel Hadjian,
Colette Hajj, Wadad Hneine, Paul Khodr, Ibtisam Kishly, Eliane Mallat, Muriel Moukawem, Elie Njeim, Antoine Ozon & Najeeb Zeytouni
Stimmen: Abdallah Al Machnouk, Gheith El Amine, Raphael Fleuriet, Charbel Haber, May Kassem, Nesrine Khodr, Victoria Lupton, Diran Mardirian, Rabih Mroué, Ziad Nawfal & Lina Saneh
Gesang: Fatima Bazzi

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Retrospektive
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