Gisèle Vienne
This is how you will disappear

Theater / Erstaufführung im deutschsprachigen Raum

Daten
25.–27.9.2010

Ort
MUMUTH
Graz

Produktionsangaben
DE

Produktion DACM in Kollaboration mit Le Quartz – Scène nationale de Brest

Koproduktion steirischer herbst & Le Quartz – Scène nationale de Brest, Festival d’Avignon, Festival / Tokyo,

Steep Slope Studio – Yokohama, Comédie de Caen – Centre Dramatique National de Normandie, Centre Dramatique National Orléans / Loiret / Centre, Kyoto Experiment Festival unterstützt durch Foundation & EU Japan Fest, BIT Teatergarasjen (Bergen), Göteborgs Dans & Teater Festival, Kampnagel Hamburg, The National Theatre (Oslo), Centre Chorégraphique National de Franche-Comté (Belfort), dans le cadre de l’accueil studio & Centre Chorégraphique National de Grenoble, dans le cadre de l’accueil studio

Mit Unterstützung durch Japan Foundation through the Performing Arts JAPAN program, Étant donnés, the French-American Fund for the performing arts, a program of FACE, Service Culturel de l‘Ambassade de France à Tokyo, Culturesfrance et la Ville de Grenoble, dans le cadre de la convention Culturesfrance-Ville de Grenoble, résidence-association ArtZoyd / Le Phénix – Scène nationale de Valenciennes

Kopräsentation NXTSTP, unterstützt durch das Kulturprogramm der Europäischen Union

Schönheit. Zwischen Ordnung, Perfektion und Zerstörung, Chaos. Apollon und Dionysos. Zivilisation und Wildnis. Liebe und Tod. Die Faszination des Glatten und des Aufplatzens. Immer spannen die Arbeiten der jungen französischen Regisseurin Gisèle Vienne, die vor zwei Jahren mit dem fulminant-beklemmenden Massenmörder-Solo „Jerk“ beim herbst zu Gast war, den Bogen über diese Ambivalenz des Schönen. Es sind die großen, archetypischen Geschichten, die Vienne in unsere Zeit überträgt und aktualisiert.

Die Landschaft, in die sie ihre drei Protagonisten setzt, ist geprägt von künstlich übersteigertem Naturalismus: echter Wald, echter Nebel, ein Klima, das von der Bühne in den Zuschauerraum schwappt – die künstliche, nach und nach fast symbolische Natur wird zum aktiven Protagonisten. Wie auf romantischen Gemälden bleibt unklar, ob sie die Figuren antreibt oder umgekehrt deren Triebe widerspiegelt. Auch die drei Menschen, die sich auf der Suche nach einer wirklichen Erfahrung in dieser Landschaft wiederfinden, sind Archetypen. Archetypen von popkulturellen Schönheitsbildern unserer Gegenwart: Ein Trainer verkörpert Autorität, Ordnung, Handwerk im Extrem. Eine junge Athletin steht für die ehrgeizige Schönheit virtuoser Perfektion. Ein junger Rockstar für Chaos und Selbstzerstörung als Nachfahre von Werther und Cobain. Die anfängliche Harmonie zwischen Mensch und Natur kippt ins Bedrohliche. Das Wilde bricht ein, verdrängt Zivilisation und Moral. Am Ende stehen Grauen, albtraumhafte Lust und Tod.

In dieser Atmosphäre tief greifender Beunruhigung generiert Gisèle Vienne einen Dialog über unsere tiefsten Verlangen und sucht nach einem zeitgenössischen Mythos, an den wir unsere verdrängten Begierden delegieren können.

Konzept / Idee: Gisèle Vienne
Regie: Gisèle Vienne
Choreografie: Gisèle Vienne
Musik: Stephen O´Malley
Musik: Peter Rehberg
Musik: KTL & Ensemble Pearl
Lichtregie: Patrick Riou
Mitwirkende / Mitwirkender: Carl Faia
Autorin / Autor, Text: Dennis Cooper
Mitwirkende / Mitwirkender: Shiro Takatani
Mitwirkende / Mitwirkender: Fujiko Nakaya
Mitwirkende / Mitwirkender: Raphael Rubbens
Mitwirkende / Mitwirkender: Dorothéa Vienne-Pollak
Mitwirkende / Mitwirkender: Margrét Sara Gudjónsdóttir
Mitwirkende / Mitwirkender: Jonathan Capdevielle
Mitwirkende / Mitwirkender: Jonathan Schatz
Mitwirkende / Mitwirkender: Le Quartz - Scéne nationale de Brest

Mediathek

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive