Susanne Kudielka / Kaspar Wimberley
Masterplan

Event / Aktion / Happening / Party / Walk / Intervention, Öffentlicher Raum

Daten
25.9.–3.10.2010

Ort
Festivalzentrum im Stadtpark, Stadtpark
Graz

Es ist eine Tribüne, die den Blick aufs Forum richtet – zugleich aber bildet die Architektur des Festivalzentrums einen Balkon hinaus in den Stadtpark und öffnet den Blick auf das Panorama des Platzes der Menschenrechte mit seinen sehr unterschiedlichen Nutzern: Sonntagsspaziergänger, Obdachlose, Punks, Schulkinder, Touristen und Abkürzungspassanten werden zu Akteuren auf einer Bühne. Mit ihrem Projekt „Masterplan“ rahmten die Künstler Kudielka und Wimberley unseren Blick und suchen nach Mustern in den alltäglichen Handlungsabläufen rund um den Stadtparkbrunnen: Kommt die Frau mit der gelben Tasche nicht jeden Tag? Ist die Tasche immer voll? Wem gehört der Hund, der mittags stets am Brunnen steht? Kam der Radler im Rennfahrerdress nicht gestern aus der anderen Richtung? Die Ergebnisse dieser Feldforschung konnten in der ersten Festivalwoche auf der Tribüne des Festivalzentrums anhand einer Zeittafel mit den eigenen Beobachtungen verglichen werden.

Am Ende der Woche enthüllten Susanne Kudielka und Kaspar Wimberley im Rahmen einer Finissage, dass sie für ihren „Masterplan“ einen Trick angewendet haben: Das vermeintlich recherchierte alltägliche Treiben rund um den Stadtparkbrunnen war inszeniert. In Wahrheit konnte man mit 118 Erwachsenen, 5 Jugendlichen, 6 Kindern, 9 Babys und 8 Hunden das möglicherweise größte Ensemble des diesjährigen steirischen herbst beobachten: Allesamt Stadtparkbesucher, die in Vereinbarung mit den Künstlern ihre alltäglichen Handlungen zu bestimmten Terminen, mit bestimmten Requisiten ‘vorführten’. Die mit den Akteuren abgeschlossenen Verträge, sowie Fotos der Beteiligten sind bis Ende des steirischen herst 2010 im ersten Stock des Festivalzentrums ausgestellt. Ein Katalog dokumentiert das Projekt.

Konzept / Idee: Susanne Kudielka
Konzept / Idee: Kaspar Wimberley

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive