Kathrin Röggla
fake reports

Theater, Out of Graz

Daten
28.–30.10.2002

Details
Premiere:
28.10.2002
Wiederholungen:
29.10., 30.10.2002

Ort
Kunsthaus Mürzzuschlag
Mürzzuschlag

Serie
muerz werkstatt

Produktionsangaben
Koproduktion steirischer herbst, Volkstheater Wien und kunsthaus muerz

Ob als Prosa, Hörspiel, Drama oder Hypertext – stets verhandeln die Texte der 1971 in Salzburg geborenen Autorin Kathrin Röggla das, was man lapidar „Gegenwart“ nennt. Schon in den Romanen Niemand lacht rückwärts (1995), Abrauschen (1997) und Irres Wetter (2000) wurde deutlich, dass es derzeit kaum eine andere Schriftstellerin gibt, die so nah am „Jetzt“ dran ist, in ihrer Sprache so vehement ein Gefühl für die Zeit entwickelt und dieses Zeitgefühl „musikalisch“, experimentell und ausgesprochen reflektiert umzusetzen versteht. Dass die literarischen Wurzeln ihrer Texte in der österreichischen Avantgarde liegen, ist nicht zu übersehen. Sie sind sprachkritisch, sprachanalytisch, sprachspielerisch – und damit auch sehr politisch. Das wird auch im Stück fake reports deutlich, in dem Röggla anhand der Katastrophe des 11. Septembers 2001 der Frage nachgeht, wie wir Realität mithilfe der Muster und Vorstellungen produzieren, die wir von der Wirklichkeit haben, und wie diese Realität dann auf uns zurückschlägt. Es geht darum, wie eine „Politik der Angst entsteht“ (Röggla), es geht um die Funktionalisierung von Ängsten, ob es sich um die Beschwörung der Inneren Sicherheit handelt oder um eine „neue Weltordnung“.

 

 

Text: Kathrin Röggla
Regie: Tina Lanik
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Barbara Aigner
Kostüme: Barbara Aigner
Schauspieler: Erwin Ebenbauer, Christian Kainradl, Raimund Merker, Volker Schmidt, Günther Wiederschwinger, Leopold von Verschuer

Mediathek

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive