Gisèle Vienne
Jerk
Soloperformance für einen Puppenspieler
Theater / Erstaufführung im deutschsprachigen Raum
steirischer herbst 2008
Gisèle Vienne
"Jerk"
Foto: Alain Monot
steirischer herbst 2008
Gisèle Vienne
"Jerk"
Foto: Alain Monot
Daten
16.–18.10.2008
Details
Premiere:
16.10.2008
Wiederholungen:
17.10.2008
18.10.2008
in englischer Sprache
Talk im Anschluss an die 2. Vorstellung
Ort
Festivalzentrum im Joanneum
Graz
Produktionsangaben
DE
Produktion DACM
Koproduktion Le Quartz - Scène nationale de Brest, Centre Chorégraphique National de Franche-Comté à Belfort dans le cadre de l’accueil-studio & Centro Parraga - Murcia
Mit freundlicher Unterstützung durch Ménagerie de Verre im Rahmen von studiolab
DACM wird unterstützt durch Drac Rhône-Alpes / Ministère de la culture et de la communication, Région Rhône-Alpes, Conseil général de l’Isère, Ville de Grenoble & Culturesfrances for international tour
Dort, wo es wirklich beunruhigend wird, da hört meist auch die Kunst auf. Dort, wo es nicht mehr schön schmerzt, in edler Verzweiflung oder Tragödie der anderen, sondern wo sich Abgründe auftun, von denen wir nicht wahr-haben wollen, dass sie auch mit unserer Existenz zu tun haben, dass sie irgendwie wohl auch die unseren sind. Das ist der Ort, an den sich die junge französische Regisseurin Gisèle Vienne und der umstrittene US-amerikanische Schriftsteller Dennis Cooper mit „Jerk“ begeben.
Und so finden wir uns in einem Raum gemeinsam mit David Brooks, einem lebenslangen Strafgefangenen, der seine unfassbare Geschichte von qualvollen, sexuell aufgeladenen Morden erzählt, an denen er als Teenager beteiligt war – oder besser: seine Puppen erzählen lässt: „Jerk“ ist eine imaginäre – verstörende, poetische, lustige und zugleich düstere – Rekonstruktion der tatsächlichen Verbrechen des Serienkillers Dean Corll, der mit Hilfe zweier Teenager in den Siebzigerjahren in Texas mehr als zwanzig Jungen ermordete. Eine Geschichte, die auf Fakten basiert und doch nicht wahr zu sein scheint; ein reduzierter, vor allem verbaler Splatterfilm in schlichtem Bühnenset. Der Horror der Fantasie und der Horror der Wirklichkeit sind in Gisèle Viennes radikalem Theater – das nicht auf wohlfeile Betroffenheit und ohnehin nicht mögliche Einfühlung setzt – ununterscheidbar. Ebenso wenig wie Faszination, Humor, Aberwitz und pures Grauen.
Autorin / Autor, Text: Dennis Cooper
Konzept / Idee: Gisèle Vienne
Regie: Gisèle Vienne
Musik: Peter Rehberg
Musik: Corrupted
Lichtregie: Patrick Riou
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Stephen O´Malley
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Jean-Luc Verna
Kostüme: Dorothéa Vienne-Pollak
Kostüme: Marino Marchand
Kostüme: Babeth Martin
Kostüme: Gisèle Vienne
Schauspielerin / Schauspieler: Jonathan Capdevielle
Retrospektive
Retrospektive