Deufert / Plischke
reportable portraits

Tanztheater / Ballett / Uraufführung

Daten
22.–24.9.2007

Details
Premiere:
22.09.2007
Wiederholungen:
23.09.2007
24.09.2007
Talk im Anschluss an die 3. Vorstellung in The Theatre

Ort
Dom im Berg
Graz

Produktionsangaben
UA

Koproduktion steirischer herbst, deSingel Antwerpen, Kampnagel Hamburg & PACT-Zollverein Essen

Gefördert durch die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, NATIONALE PERFORMANCE NETZ aus Mitteln des Tanzplans Deutschland der Kulturstiftung des Bundes

Zwillinge haben eine eigene Faszination, eine Faszination der Nähe, der Ähnlichkeit, der Frage nach den Grenzen der Individualität – Doppelgänger und zugleich unverwechselbare Subjekte. Seit ihrem Zusammenschluss vor sechs Jahren haben die Choreographen Kattrin Deufert und Thomas Plischke immer wieder mit dieser Metapher der engstmöglichen Verwandtschaft gearbeitet und ihre künstlerische Symbiose als die eines nichtbiologischen Zwillings bezeichnet: Das normierende Modell des heterosexuellen Paares haben sie durch die Fiktion des Künstlerzwillings ersetzt.

In dieser Zusammenarbeit haben sie seither nicht nur eine klare Formensprache, sondern auch eine sehr eigene choreographische Praxis entwickelt, die ihnen Übersetzungen von inhaltlichen Themen und visuellen Medien in Bewegung ermöglicht. Ihre Performances integrieren Körper ebenso wie Klang, Raum, Kunstfilm und dokumentarisches Material und kreisen dabei um biografische Prägungen, um Erfahrung, Verlust und Vergangenheit.

Mit „reportable portraits“ stellen sie die Metapher des Zwillings und des gegenseitigen Abbildens explizit in das Zentrum ihrer Arbeit: In der Vorphase des Projekts entwickelten sie getrennt voneinander je ein Tanz-solo – der einzige Austausch darüber fand in Form eines gemeinsam geführten Notizbuches statt, sodass zwei unterschiedliche Choreo-graphien auf geteilten Notizen basieren. Dann wurden die beiden Soli übereinandergelegt.

Die eigentliche Aufführung entstand aus diesem vorhandenen Material: In einem von dem deutschen Komponisten Hubert Machnik und dem belgischen Fotografen und Bühnenbildner Hermann Sorgeloos geschaffenen Klang- und Bühnenraum setzen sich die fünf Tänzer mit Formen und Funktionen des Portraits und des Selbstportraits auseinander, mit fiktiven Autobiografien, mit Melancholie, Mythos, Terror und der Differenz der Geschlechter.

Choreografie: Kattrin Deufert
Choreografie: Thomas Plischke
Tänzerin / Tänzer: Helena Golab
Musik: Hubert Machnik
Tänzerin / Tänzer: Sybille Hanna Müller
Dramaturgie: Sandra Noeth
Tänzerin / Tänzer: Benjamin Schoppmann
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Herman Sorgeloos
Produktion: Felix Wittek
Künstlerin / Künstler / Gruppe: deufert&plischke

Retrospektive
Retrospektive
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