Constantin Luser
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Ausstellung

Daten
26.10.–1.12.2002

Details
Eröffnung der Ausstellung:
26.10.2002
herbst-Parcours:
7.11.2002
21.11.2002

Ort
Neue Galerie Graz
Graz

Constantin Luser gehört jener Generation junger KünstlerInnen an, für die die elektronischen Möglichkeiten selbstverständlich vorhanden und zugänglich sind. Seine kritische Auseinandersetzung mit der Medienkunst ist typisch für diese jungen ProduzentInnen, welche die technischen Möglichkeiten reflektieren, ohne sie notwendigerweise einzusetzen. Im Studio der Neuen Galerie wird der als Industrial-Designer ausgebildete Künstler den Zusammenhang zwischen Realem und Dargestelltem untersuchen. In unzähligen bauplanartigen Zeichnungen hat Luser durch die letzten Jahre hindurch eine Gegenwelt erstehen lassen, in der reale Bezüge zentral erlebbar, jedoch ihrer üblichen Bedeutung und Funktion oft beraubt sind. Technische Utopien existieren dabei parallel zu organischen und informationstechnischen Überlegungen. Im Medium Zeichnung besteht die Möglichkeit zur Übertreibung, zum Herstellen von Assoziationsketten, die sich in der Konsequenz nicht real ereignen können. Zeichnungen sind jedenfalls Bilder, maximal Vorstufen und Gedankenstützen zur späteren Materialisation. Luser setzt das in seinen Zeichnungen gewachsene Universum, das sich ursprünglich nie materialisieren hätte sollen in dieser Ausstellung, gleichsam als Umkehrvorgang, als tatsächliche Rauminstallation um. Dadurch entsteht eine Laborsituation, aber auch der Eindruck des Postapokalyptischen, auf das der Besucher/die Besucherin von außen scheinbar Einfluss nehmen kann. Das Zustandekommen eines Kunstwerks wird hier analytisch demonstriert. Ein Zusammenspiel technischer wie soziologischer Komponenten machen die Anordnung zur vielfältigen Erscheinung. Constantin Luser bleibt in dieser Überlegung höchst kritisch, verliert aber am Weg dorthin nichts an Kreativität, an nahezu comichafter Vitalität.

Günther Holler-Schuster

Künstlerin / Künstler / Gruppe: Constantin Luser

Retrospektive
Retrospektive
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