Irene Dapunt
Holding Dreams

„Holding Dreams" beschreibt Fragen in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Konzepten von Identität und Individualität. Identität als modernes Verständnis vom Ich das durch Selbsterkundung zum Vorschein gebracht wird. Kann man das Ich als abgrenzbare Einheit beschreiben? / Haben wir wirklich Kontrolle über uns? / Gibt es tiefere psychische Quellen in uns von denen wir nichts wissen, die uns selbst ganz neu und seltsam erscheinen?

Schlaf als Veränderung des Bewußtseins und des Ich: Bewußtseinszustand eigener Gesetzmäßigkeit mit eigenem innerlich erzeugten Rhythmus. / Der Schlaf ist kein Ausknipsen einer Lampe, Schlaf ist ein aktives Phänomen. / Es stellt sich die mysteriöse Frage nach Träumen: Ist der Traum kontrollierbar - formbar? Lassen sich Trauminhalte nach eigenen Wünschen beeinflussen? / Kann man Wünsche und Bestrebungen am Gesichtsausdruck ablesen? / Was kann man lesen, was wird interpretiert? (Die Ambivalenz im Ausdruck wird in rhythmischer Abfolge von 24 Einzelaufnahmen des Gesichts dargestellt) / Einschlafen und Erwachen als Übergangsprozesse. (Ich beschreibe in meiner Arbeit einen Zustand der Stille - der Leichtigkeit der Poesie). / Gibt es ein subtiles Bewußtsein? / Dient Träumen dem Individuum? / Das Erwachen aus einem Traum ist wie das Anhalten eines Films. Das allerletzte Bild bildet sich wie ein Foto in der Vorstellung ab. / Welche Bilder kann ein Blick, ein Gesichtsausdruck in sich tragen? / Es interessieren mich Querverbindungen in Überlegungen - der Moment der Möglichkeit eines Dazwischen!

(Irene Dapunt)

Eine Abfolge von 24 Einzelbildern (Ausschnitte des Gesichts der Künstlerin, unmittelbar nach dem Erwachen) werden auf Netzvinyl digital gedruckt. Netzvinyl ist ein leicht transparentes Tuchmaterial. Die Arbeit wird im Roseggerpark (Opernring) an einer Konstruktion aus Metallgestängen montiert und in der Nacht von rückwärts beleuchtet.

Künstlerin / Künstler / Gruppe: Irene Dapunt