Hadid / Schumacher
Latente Utopien

Experimente der Gegenwartsarchitektur


Ausstellung

Daten
25.10.2002–2.3.2003

Details
Eröffnung der Ausstellung
25.10.2002
Überblicksführungen – Die dialogisch aufgebauten Ausstellungsrundgänge vermitteln einen repräsentativen Überblick über die Projekte der internationalen TeilnehmerInnen, die sich aus ProtagonistInnen der heutigen Architekturavantgarde sowie jungen ArchitektInnen-Teams zusammensetzen.
Ausstellungsgespräche:
Judith Eiblmayr, Architekturkritikerin und Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und Irmgard Frank, Leiterin des Instituts für Raumgestaltung der TU Graz im Dialog mit TeilnehmerInnen der Ausstellung:
So. 10. 11. 2002, 15.00 Judith Eiblmayr im Gespräch mit Mascha und Steward Veech (veech.media.architecture)
So. 24. 11. 2002, 15.00 Führung mit dem Kurator Patrik Schumacher (Zaha Hadid Architects)
So. 15. 12. 2002, 15.00 Führung mit dem Kurator Patrik Schumacher (Zaha Hadid Architects)
So. 12. 01. 2003, 15.00 Irmgard Frank im Gespräch mit propeller z
So. 26. 01. 2003, 15.00 Irmgard Frank im Gespräch mitChristoph Pichler und Johann Traupmann (Pichler & Traupmann)
So. 09. 02. 2003, 15.00 Irmgard Frank im Gespräch mit Andreas Thaler
So. 23. 02. 2003, 15.00 Judith Eiblmayr im Gespräch mit Marie-Therese Harnoncourt und Ernst J. Fuchs (the next ENTERprise)
So. 02. 03. 2003, 15.00 Judith Eiblmayr im Gespräch mit Wolf D. Prix (CoopHimmelb(l)au)

Ort
Landesmuseum Joanneum
Graz

Produktionsangaben
Koproduktion steirischer herbst und Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas

Jede Zeit braucht ihre Utopien. Eine Gesellschaft, die nicht länger über ihre Entwicklung nachdenkt, ist beunruhigend, ist monströs. Die utopische Spekulation wird heute jedoch sehr angezweifelt. In jüngster Zeit werden sogar der Begriff „Fortschritt” und der Ehrgeiz, eine Zukunft zu entwerfen, als unmöglich abgetan. Utopisches Denken wird mit Naivität und gefährlicher Anmaßung gleichgesetzt. Besonders die Geschichte der (gebauten und ungebauten) Architektur der Moderne wird ausdrücklich schlecht gemacht und als Symbol für die Hohlheit und den Misserfolg utopischer Ansprüche angeführt. Doch nach 50 Jahren durchschlagenden Erfolgs und weltweiter Rezeption können die (utopischen) Vorstellungen und Prinzipien kaum als „Irrtum” bezeichnet werden, auch wenn die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen der letzten zwei Jahrzehnte bedeuten, dass sich die gesellschaftlichen Wünsche und Erfordernisse an die Architektur der Stadt der Gegenwart in radikale Antithesen zu den Utopien der Moderne verwandelt haben. Welches sind aber diese neuen Bedürfnisse, Anforderungen und Fragen, die die Gesellschaft der Gegenwart an die Architektur und den Städtebau stellt? Gibt es ProtagonistInnen, die mit ihrer kreativen Praxis auf diese Herausforderung reagieren? Die Antworten könnten in den verschiedenen formalen Experimenten liegen, die es heute überall gibt. Denn auf Grund der Unvorhersagbarkeit neu auftauchender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Muster ist eine einfache und direkte Zielorientierung in Planung und Entwurf unmöglich geworden. Was bleibt, ist eine (mehr oder weniger) zufällige Produktion „neuer” oder „anderer” Projekte, die jedoch nicht den Anspruch erheben, messbare Verbesserungen zu liefern. Eine Phase reinen Wandels beginnt, wobei die Selektion und Reproduktion des neuen Materials über die Kapazität des einzelnen Architekten/der einzelnen Architektin hinaus auf einen Prozess kollektiver Aneignung verweist. Das Experiment bleibt jedoch nicht notwendigerweise auf den Entwurfsprozess beschränkt, sondern kann auch auf das Bauen übergreifen. Denn warum sollte ein neuartiger Bau nicht auch eine außergewöhnliche, neue Funktion anziehen? Solch eine spekulative Investition könnte durchaus als ein Prozess aktiven Eingreifens akzeptiert werden. Was noch vielen wie bunt zusammengewürfelte, unzusammenhängende Versuche erscheinen mag, wird sich möglicherweise schon bald als ernstzunehmende Entwicklung erweisen. Dieser Logik verpflichtet, erheben auch die in der Ausstellung präsentierten Architekturprojekte nicht den Anspruch, utopische Projekte im Sinne ausgefeilter Vorschläge für ein besseres Leben zu sein. Sie stellen Fragen und verweigern vertraute Antworten. Sie sind Mutationen mit unbestimmtem Ausgang, die, wenn alles gut geht, als Katalysatoren für die Mitentwicklung neuer Lebensprozesse fungieren können.

Kuratorin / Kurator: Zaha Hadid
Kuratorin / Kurator: Patrik Schumacher
Mitwirkende / Mitwirkender: AA-DRL
Mitwirkende / Mitwirkender: Angélil/Graham/Pfenninger/Scholl Architecture
Mitwirkende / Mitwirkender: ASYMPTOTE
Mitwirkende / Mitwirkender: branson coates architects
Mitwirkende / Mitwirkender: COOP Himmelb(l)au
Mitwirkende / Mitwirkender: dECOi
Mitwirkende / Mitwirkender: Foreign Office Architects
Mitwirkende / Mitwirkender: Greg Lynn FORM
Mitwirkende / Mitwirkender: Zaha Hadid Architects
Mitwirkende / Mitwirkender: Kolatan/Mac Donald
Mitwirkende / Mitwirkender: Ross Lovegrove
Mitwirkende / Mitwirkender: MVRDV
Mitwirkende / Mitwirkender: NOX
Mitwirkende / Mitwirkender: ocean D
Mitwirkende / Mitwirkender: OCEAN NORTH
Mitwirkende / Mitwirkender: Pichler & Traupmann
Mitwirkende / Mitwirkender: propeller z
Mitwirkende / Mitwirkender: Karim Rashid
Mitwirkende / Mitwirkender: Reiser+Umemoto
Mitwirkende / Mitwirkender: Sadar Vuga Arhitekti/The Designers Republic
Mitwirkende / Mitwirkender: servo
Mitwirkende / Mitwirkender: Softroom
Mitwirkende / Mitwirkender: Andreas Thaler
Mitwirkende / Mitwirkender: the next ENTERprise
Mitwirkende / Mitwirkender: UN Studio
Mitwirkende / Mitwirkender: veech.media.architecture

Retrospektive
Retrospektive
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