Rajkamal Kahlon
Unstable Vision (2012)

Installation

Daten
22.9.2022–12.2.2023

Ort
Neue Galerie Graz
Graz

Serie
Ein Krieg in der Ferne: Ausstellung

Produktionsangaben
Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Wien

Die rassistischen Theorien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verlangten nach sichtbaren Beweisen für ihre angebliche wissenschaftliche Grundlage. In ihrer Arbeit untersucht Rajkamon Kahlon, wie Bilder in diesen Prozess eingebunden waren. Sie befasst sich mit dem Fotoarchiv des deutschen biologischen Anthropologen Egon von Eickstedt, einem der führenden Vertreter der NS-Rassenlehre.

Im Jahr 1924 reiste Eickstedt nach Indien, um die Adivasi – indigene Stammesgemeinschaften, die acht bis neun Prozent der indischen Bevölkerung ausmachen und deren Vorfahren möglicherweise schon in Indien lebten, bevor andere dorthin zogen – zu vermessen, zu fotografieren und zu studieren. Eickstedt fertigte auf seinen Reisen über 12.000 Fotografien an, die er zum „Beweis“ seiner rassistischen Theorien verwendete.

Kahlons großformatige Grafitzeichnung stellt Eickstedts Körper in einem Tropenanzug dem Kopf eines Mannes gegenüber, den er fotografiert hat, und verschmilzt so das Bild des Kolonisators mit dem des Kolonisierten.

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive