Pavel Brăila
Vera Means Belief (2022)
Fragile Podil (2018)

Video

Daten
1.7.–1.8.2022

Ort
Neue Galerie Graz
Graz

Serie
Ein Krieg in der Ferne. Prolog

Die Republik Moldau ist eine der nächstgelegenen Transitzonen für Menschen, die aus der Südukraine und der Region um Odesa fliehen. Seit den ersten Kriegstagen arbeitet der Künstler Pavel Brăila als Freiwilliger in einem Flüchtlingslager im Dorf Palanca nahe der ukrainischen Grenze. Hier traf er auf die 72-jährige Rentnerin Vera Derewjanko aus der ostukrainischen Stadt Pryluky. Seit Monaten weigert sie sich, das Lager trotz zahlreicher Angebote einer besseren Unterbringung zu verlassen, und erklärt, dass sie so nah wie möglich an ihrem Zuhause sein möchte. Brăilas Arbeit konzentriert sich auf den unbeugsamen Charakter von Derewjanko, ihre Beziehungen zu den Menschen im Lager und ihre Gedichte, die sie in der ukrainisch-russischen Mischsprache Surschyk schreibt. Diese Gedichte sind voller erschreckender Bilder von Verlust und Zerstörung, aber auch voller Hoffnung und Lebensfreude – alles Dinge, die Derewjanko in Brăilas Film verkörpert. Dieses neue Werk wird durch ein älteres ergänzt, das 2018 in Kyjiw entstanden ist. Ein Band fliegt im Wind über dem historischen Viertel Podil, das zu Kriegsbeginn durch nächtlichen russischen Raketenbeschuss schwer beschädigt wurde und hier in seiner ganzen zerbrechlichen Schönheit erscheint.

Vera Means Belief (2022)
HD-Video, laufende Arbeit, 12 min

Regisseur: Pavel Brăila
Kamera: Vladislav Hîncu
Schnitt: Marin Chirică

Unterstützt von der ERSTE Stiftung, Kontakt Collection


Fragile Podil (2018)
HD-Video, 6 min

Regie: Pavel Brăila

Produziert in Kyjiw während einer vom CSM / Foundation Center for Contemporary Art organisierten Residency im Rahmen des Projekts 4 Days on the Road (September 2018)

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive