Der Ruhm des Beliebigen

Filmvorführung

Daten
5.–20.10.2008

Details
So 5.10., 19.30
Klaus Scherübel (A) „SCHERÜBEL (a sitcom) – The Best of the First Ten Seasons”, 1996-2007 (4:25‘) / Benedikt Friedl (D) „Knittelfeld“, 1997 (35‘) / Ken Kobland (USA) „Buildings And Grounds – The Angst Archive“, 2003 (45‘) / Alexander Kluge (D) „Abschied von gestern“, 1966 (85‘)
Mo 6.10., 19.30
Julia Meltzer / David Thorne (USA) „It‘s not my memory of it: three recollected documents”, 2003 (25‘) / Sean Snyder (USA) „Casio, Seiko, Sheraton, Toyota, Mars”, 2004 (13‘) / Anton Henning (D), „The Manker Meldoy Makers - Many Modern Films”, 1997 – 2000 (56‘) / Monika Gintersdorfer & Knut Klaßen (D) „Verlieren“, 2006 (81‘)
So 12.10., 19.30
Bernadette Corporation (USA/F/D) „Get Rid of Yourself”, 2003 (61‘) / Gillo Pontecorvo (I) „Battaglia di Algeri (Schlacht um Algier)“, 1965 (116‘, OmeU)
Mo 13.10., 19.30
Jack Smith (USA) „Normal Love”, 1963 (120‘), präsentiert von Jerry Tartaglia (USA) mit anschließender Diskussion / Herman Asselberghs (B) „Futur Antérieur“, 2007 (15‘)
So 19.10., 19.30
Luis Buñuel (E) „El ángel exterminador (Der Würgeengel)“, 1962 (95‘, OmeU) / Jörg Buttgereit (D) „Nekromantik“, 1987 (75‘)
Mo 20.10., 19.30
Otto Piene (D) / Aldo Tambellini (I) „Black Gate Cologne”, 1968 (47‘) /
Gottfried Bechtold (A) „Fernsehen”, 1972 (12‘) / Bill Viola (USA) „Information”, 1973 (30‘) / Ant Farm (USA) „Media Burn”, 1975 - 2003 (23‘)

Ort
Festivalzentrum im Joanneum
Graz

Produktionsangaben
Mit freundlicher Unterstützung von Argos, Brüssel, Galerie Arndt & Partner, Berlin, Electronic Arts Intermix, New York, Galerie Neu, Berlin, Jelinski Filmproduktion, Husum, Kinowelt International, Leipzig, Sammlung Generali Foundation, Wien, sixpack, Wien & ZKM, Karlsruhe

„Strategien zur Unglücksvermeidung“ gehen uns alle an – und wie im Film ist es niemals leicht, die Schuldigen und die Unschuldigen auseinanderzuhalten. Wie greifen deren gegensätzliche Geschichten ineinander, wo wäre eine Grenze zu ziehen? Sind die Dinge, was sie zu sein scheinen?

Was lässt uns also die Ungewissheit der Komplexität, die Unübersichtlichkeit des Reiches der Geschichten wie des Reiches der „wirklichen” Welt ertragen? Ist es „die unumgängliche Konstruktions- und Reduktionsarbeit“ (Alexander Kluge), oder sind es Formen der Überschreitung, des Exzesses und der Verausgabung? Geht es um die Verwischung von Grenzen, wenn deren Verschiebung oder gar Aufhebung nicht gelingt? Muss bei der Vermeidung von Unglück nicht jeder Unterschied zwischen unten und oben, drinnen und draußen, bekannt und geheim, fiktiv und wirklich einer zugleich strengen wie potenziell vergeblichen Prüfung unterzogen werden?

„Der Ruhm des Beliebigen“ (Jacques Rancière) widmet sich dem Verlust gemeinsamer Maßstäbe zwischen diesen Polen, der schwierigen Grenzziehung zwischen Privatheit und Politik, Normalität und Exzess, Identität und Stereotyp, Wesentlichem und Unwesentlichem. Schnell zeigt sich, dass jeder Versuch, ein überschaubares soziokulturelles Terrain aufrechtzuerhalten, zum Scheitern verurteilt ist. Doch die Antwort darauf sind nicht Rückzug, Verweigerung und Ignoranz, sondern Versuche der Umkehrung, Umdeutung und des Umschreibens.

Kuratorin / Kurator: Reinhard Braun

Retrospektive
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