Orthographe de la physionomie en mouvement
Performance / Erstaufführung im deutschsprachigen Raum

steirischer herbst 2007
Orthographe
"Orthographe de la physionomie en mouvement"
Foto: k.A.

steirischer herbst 2007
Orthographe
"Orthographe de la physionomie en mouvement"
Foto: k.A.
Daten
5.–6.10.2007
Details
Premiere:
05.10.2007
Wiederholung:
06.10.2007
Ort
The Theatre / Karmeliterplatz
Graz
Produktionsangaben
DE
Koproduktion steirischer herbst, La Biennale di Venezia & Inteatro festival
Mit freundlicher Unterstützung von Regione Marche - Assessorato alla Cultura progetto interregionale „Quattro Regioni al centro della scena“
In Zusammenarbeit mit Comune di Forlì - Assessorato Politiche Giovanili La Biennale di Venezia & InteatroFestival
In kleinster Gruppe sitzen wir inmitten eines Fotoapparates, einer großen Camera Obscura. Die Bilder – diffus und merkwürdig fern – leuchten wie von innen her, wenn sie durch eine kleine Öffnung herein in das tiefe Dunkel fallen. Seitenverkehrt und kopfüber. Die eigentliche Aufführung findet außerhalb der Box statt, wir sehen nur das projizierte Abbild.
Die italienische Künstlergruppe Orthographe (weitgehend unbekannt bis zur Präsentation dieser Performance-Installation bei der Biennale in Venedig) basiert ihre fragilen Szenen und Bilder auf Fotografien von Jean-Martin Charcot, dem berühmten Begründer der modernen Neurologie am Pariser Sanatorium La Salpetrière: Charcot hatte in den Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts seine epileptischen und hysterischen Patientinnen förmlich als Schauspielerinnen für seine theatralischen Demonstrationen benutzt, mit denen er seine Thesen zu Hypnose und Hys-terie darlegte. Vorlesungen, die selbst schon Aufführungen waren – und Bilder, die nicht nur in die Kunst- und Filmgeschichte, sondern auch in das kollektive kulturelle Gedächtnis eingingen.
Aus diesem fernen Gedächtnis, aus vagem Erinnern kommen auch die Bilder von Orthographe: von einem Ort jenseits der Worte, einem Ort unbestimmter und doch fast greifbarer Präsenz einer nur geahnten Performance. Eine poetisch-voyeuristische Geschichte ohne Erzählung, ein Aufflackern von Verdrängtem. Wir werden Zeuge von etwas, dessen Zeuge wir nicht wirklich sind. Dazu ferne Geräusche von außen. Atem, Bewegung, unheimlich und unwirklich zu den leicht verzögerten Bildern in unmittelbarer Nähe vor uns auf der Leinwand.
Regie: Alessandro Panzavolta
Bühnenbild, Ausstattung, Raumgestaltung: Alessandro Panzavolta
Mitwirkende / Mitwirkender: Amati Francesca
Mitwirkende / Mitwirkender: Sonia Brunelli
Mitwirkende / Mitwirkender: Angela Longo
Mitwirkende / Mitwirkender: Sabrina Maggiori
Mitwirkende / Mitwirkender: Alessandro Panzavolta
Mitwirkende / Mitwirkender: Valentina Parmigiani
Mitwirkende / Mitwirkender: Roberta Galassini
Mitwirkende / Mitwirkender: Sara Masotti
Künstlerin / Künstler / Gruppe: Orthographe
Retrospektive
Retrospektive