Anatoli Osmolowski

01:02 / Video

Performance
Marieninstitut, Kirchengasse 1, Graz
Bei Zonen der Ver-Störung, 27.9.–31.10.1997

Anatoli Osmolowski gilt als einer der Hauptvertreter des Moskauer Aktionismus der 1990er-Jahre, der sich durch teils spektakuläre politisch motivierte Aktionskunst auszeichnete. Obwohl diese Performance verschiedene Interpretationen zulässt, ist sie in erster Linie als Metapher für das im Westen ersehnte Bild russischer Bürger:innen nach dem Ende des Kalten Krieges zu verstehen. In einem Raum, der einem sowjetischen Regierungsbüro nachempfunden ist, bewegt sich ein Beamter (Osmolowsksi) an einer elektrischen Seilwinde nach oben und unten, während er unablässig „Go, go, go danger!“ (in Anlehnung an einen Nick-Cave-Song aus den 1980er-Jahren) schreit. Die Schränke im Hintergrund sind voller Fotos von Regierungsbeamten, die auf ihren Schreibtischen Akrobatik machen. Arbeiten dieser Art im Stil einer „Botschaft an den Westen“ waren im russischen Kunstkontext der Zeit nicht ungewöhnlich, wie etwa auch Performances von Alexander Brener bezeugen.

Retrospektive
Retrospektive
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