2016

Kiluanji Kia Henda, Dies ist mein Blut / This Is My Blood (2016), Installationsansicht, Leibnitz, 2016, Foto: Wolfgang Silveri; mit freundlicher Genehmigung des Künstlers

Kemi Bassene, Libyan Hammock, bei Body Luggage. Migration von Gesten, Kunsthaus Graz, 2016, Foto: Wolfgang Silveri

Milo Rau / IIPM – International Institute of Political Murder, Empire (2016), Theaterstück, mit Maia Morgenstern, Ramo Ali und Rami Khalaf, Schauspielhaus Graz, 2016, Foto: Marc Stephan – IIPM

Perera Elsewhere, Konzert, bei club panamur, Orpheum, Graz, 2016, Foto: Clara Wildberger

Philippe Quesne, Die Nacht der Maulwürfe (Welcome to Caveland!) (2016), Theaterstück, Helmut List Halle, Graz, 2016, Foto: Wolfgang Silveri
steirischer herbst ’16
Wir schaffen das. Über die Verschiebung kultureller Kartografien
Intendanz
Veronica Kaup-Hasler
Festivaldaten
23.9.–16.10.2016
Kuratorisches Team
Leitender Dramaturg: Martin Baasch
Dramaturg: Flori Gugger
Produktionsdramaturgin: Petra Pölzl
Kurator Bildende Kunst: Luigi Fassi
Musikkurator Club: Norman Palm
Künstlerische Assistenz: Johanna Rainer
Musikprotokoll: Susanna Niedermayr, Elke Tschaikner, Fränk Zimmer
„Es ist nicht verwunderlich, wenn in diesem Jahr auch in der Kunst ein Thema vorherrscht, das uns alle mehr denn je bewegt: das alte Europa und sein Verhältnis zum Rest der Welt.
Die realen politischen Verhältnisse, die Flüchtlingsbewegungen und die damit einhergehende Diskussionen belegen, wie sehr dieses Europa zur Disposition steht – politisch, wirtschaftlich, kulturell, ethisch – und unter massiven Druck geraten ist, sowohl von innen wie auch außen.“
„Vermessen erinnern wir im diesjährigen Leitmotiv ‚Wir schaffen das. Über die Verschiebung kultureller Kartografie‘ an einen Ausspruch von Angela Merkel, die wiederum Barack Obama zitiert – eine vielleicht naive und folgenschwere Aussage, die aber ein Hinweis darauf ist, was der utopische Gehalt von Europa sein könnte: eine Gemeinschaft demokratischer Staaten, eine Zone, die Grundwerte des menschlichen, friedlichen Zusammenlebens garantiert, eine Solidargemeinschaft, die – wie in den meisten Verfassungen verankert – Chancengleichheit, freien Zugang zu Bildung und soziale Absicherung garantiert. Und gemeinsam Wege findet, den Herausforderungen dieser Zeit pragmatisch und angstfrei zu begegnen.
Themen und Fragen wie diese durchziehen das Programm des steirischen herbst 2016, finden sich auf vielfältige Weise in künstlerischen und kuratorischen Setzungen wieder.“
—Veronica Kaup-Hasler
Das alte Europa und sein Verhältnis zur Welt waren 2016 nicht nur Thema des steirischen herbst. Wir schaffen das. Über die Verschiebung kultureller Kartografien lautete das Leitmotiv, mit dem sich unter anderem die Konferenz Welcome to the former West. Mental maps and decolonial perspectives on the here and now im Orpheum beschäftigte. Im Schauspielhaus erzählte der Schweizer Theater- und Filmemacher Milo Rau mit seinem International Institute of Political Murder in Empire die Geschichte von Menschen, die als Flüchtlinge nach Europa kamen oder an seinen Rändern ihre Heimat haben, und stellte dabei die Frage: „Sind Europas uralte Traditionen gefährdet oder ist die Migration nicht einfach eine davon?“
Die katalanische Künstlergruppe El Conde de Torrefiel warf mit Guerrilla einen Blick auf die verborgenen Ängste von Grazer Bürger:innen, und der angolanische Künstler Kiluanji Kia Henda schuf in Seggauberg als Auftragsarbeit seine bislang größte Land-Art-Setzung aus hunderten Eisenstangen: ein Mahnmal für Menschen, die auf der Flucht vor Kriegen oder sonstigen lebensfeindlichen Situationen ihr Leben gelassen haben. Weitere Außenstationen waren das südsteirische Leutschach, wo das Dokumentartheaterduo Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura in performativen Wanderungen Grenzziehungen in der Geschichte der Region nachspürte, oder der Hugo Wolf Saal in Leibnitz, wo die griechische Blitz Theatre Group einen surrealen Totenwalzer in den Trümmern Europas inszenierte.
Die Eröffnung gestaltete Philippe Quesne mit Die Nacht der Maulwürfe (Welcome to Caveland!) in der Helmut List Halle. Im Orpheum zeigte Apichatpong Weerasethakul seinen Film Cemetery of Splendor und seine erste Bühnenarbeit Fever Room als Erstaufführung im deutschsprachigen Raum.
Programm
Eröffnung
Theater / Tanz / Performance / Film
Cross Over
Bildende Kunst
Theorie / Diskurs
Musik
Hailu Mergia with Tony Buck & Mike Majkowski / Chris Menist
Size Does Matter: Un Concert Grandiose
musik macht staunen. staunen macht frei. freiheit macht arbeit. arbeit macht arbeit!
Dokumentar
Festivaleröffnung
23.09., 19:30
Helmut List Halle
Philippe Quesne (FR) - The night of the Moles (Welcome to Caveland!)
Veranstaltungsorte
< rotor >
Arrival Zone
Arrival Zone, < rotor >
Arrival Zone, Pavillon im Volksgarten, Orpheum
Camera Austria
Dom im Berg
Forum Stadtpark
Galerie Marenzi Leibnitz, Seggauberg Leibnitz
Grazer Kunstverein
HDA - Haus der Architektur Graz
Hauptplatz Leibnitz, Kniely Haus Leutschach
Helmut-List-Halle
Helmut-List-Halle, Kunsthaus Graz / Space05
Hugo Wolf Saal, Leibnitz
Kniely Haus Leutschach
Kniely Haus Leutschach, Heurigenschank Fedl Allerheiligen bei Wildon, Orpheum Extra, Marenzikeller Leibnitz
Kunsthalle Graz
Kunsthaus Graz
Kunsthaus Graz / Space 01
Kunsthaus Graz / Space 02
Kunsthaus Graz / Space05
Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien
MUMUTH
Neue Galerie Graz
ORF 2
ORF Radio Steiermark, Kniely Haus Leutschach, Rathaus Leibnitz, Forum Stadtpark
Orpheum
Orpheum Extra
Pavillon im Volksgarten
Schauspielhaus Graz
TU Graz / Neue Chemie
Volksgartenstraße 4-6
esc medien kunst labor
the smallest gallery - collaboration space
Publikationen

Programmbuch des steirischen herbst 2016: steirischer herbst festival gmbh, steirischer HERBST (Graz: 2016)

steirischer herbst festival gmbh, herbst. Theorie zur Praxis (Graz: 2016)
→ Hier erhältlich

Zasha Colah (Hg.), body luggage. migration of gestures (Berlin: Archive Books, 2016)

Nathalie Ofenböck, Nino Mandl, Das grüne Album. Wiener Reise durch die Steiermark (Graz: steirischer herbst, 2016)
→ Hier erhältlich
Retrospektive
Retrospektive