1969

steirischer herbst ’69
Die Zukunft - Wille und Vorstellung

Intendanz
Programm-Kuratorium

Festivaldaten
4.–31.10.1969

„Sinn und Zweck des steirischen herbst ist es, Rechenschaft über eigene kulturelle Leistungen zu geben und diese im Wettstreit den kulturellen Leistungen anderer Länder gegenüberzustellen. Die internationale Komponente erwächst aus der besonderen Berücksichtigung unserer Nachbarvölker im Süden und Südosten. Nachbarn zu einer neuen und tieferen Verständigung in Kunst und Wissenschaft zu führen, ist das Ziel. Diese Verständigung soll ihre Ausstrahlung auch in den Norden und Westen Europas finden.“
—Programmheft ’69

Der steirische herbst ’69 eröffnete mit der Dreiländerausstellung trigon 69, unter Leitung von Wilfried Skreiner, im Künstlerhaus Graz. Für das laut Skreiner „bewusst allgemein“ gehaltene Thema Architektur und Freiheit schrieb man erstmals einen Ideenwettbewerb aus.1 Von zehn Förderpreisen zu je 50.000 Schilling wurden sieben verteilt, zwanzig weitere Arbeiten zur Ausstellung eingeladen. Zur Themenausstellung der trigon-Biennale gab es parallel eine retrospektive Einzelpräsentation (Personale), in diesem Jahr der Plastiken von Heinz Leinfellner. Die trigon-Personale sollte sich in den Folgejahren mit der Biennale abwechseln.

Das musikprotokoll ’69 knüpfte an die im Jahr zuvor erfolgte „Kenntnisnahme“ der Vor-Avantgarde mit einer Einführung in die Neue Musik an. Drei Namen zogen sich dabei wie ein roter Faden durch das Programm: Josef Matthias Hauer, Krzysztof Penderecki und György Ligeti. Hervorzuheben seien außerdem die Aufführungen von Mauricio Kagels Phonophonie mit William Pearson sowie John Cages Variations III. Im Konzertprogramm gab es Werke von Schubert und Haydn, einen Gala-Abend mit der Sopranistin Teresa Stratas, die unter anderem Arien von Verdi, Puccini und Tschaikowski vortrug, sowie ein Ernst-Krenek-Festival mit der fünften Aufführung der Oper Karl V. und einem Symposium.

Zu den Bühnenhighlights zählten weiterhin die Uraufführung von Ödön von Horváths Zur schönen Aussicht (Regie: Gerald Szyszkowitz) und die österreichische Erstaufführung von Elias Canettis Hochzeit (Regie: Jan Biczycki). Das Literaturprogramm wurde 1969 erstmals aus der Steirischen Akademie herausgelöst und mit dem Literatursymposium unter dem Titel Profile und Perspektive. Literatur heute und morgen als eigene Veranstaltung geführt.

Programm

trigon 69

bildende kunst

ernst krenek festival

konzert

oper

schauspiel

Festivaleröffnung

4.10., 10:00 
Rittersaal des Landhauses
Feierliche Eröffnung des steirischen herbstes 

4.10., 11:30
Künstlerhaus
Dreiländerbiennale trigon ´69 Eröffnung 

4.10., 15:00
Schloss Eggenberg
trigon-Personalausstellung Heinz Leinfellner Eröffnung 

6.10., 10:00
​Schloss Eggenberg
10. steirische Akademie 

11.10., 11:00 
​Schloss Eggenberg
Eröffnung des Literatursymposions

4.10., 16:30 
Neue Galerie
Werke der IV. Interationalen Malerwochen Eröffnung 

Veranstaltungsorte

Basilika Seckau

Blauer Salon der Steiermärkischen Sparkasse

Forum Stadtpark

Franz-Zwanzger-Volksheim

Kammermusiksaal (Grazer Kongress)

Künstlerhaus

Neue Galerie Graz

Oper Graz

Probebühne (Schauspielhaus)

Schauspielhaus Graz

Schloss Eggenberg

Stefaniensaal (Grazer Kongress)

Werkhalle der Firma Binder & Co

Publikationen

Programmbuch des steirischen herbst 1969: Generalsekretariat des steirischen herbstes, steirischer herbst ’69 (Graz: Generalsekretariat des steirischen herbstes, 1969)

Kulturreferat der Steiermärkischen Landesregierung, Die Zukunft. Wille und Vorstellung (Graz: 1969)

Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, trigon 69 (Graz: 1969)

Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, trigonpersonalaustellung 3. Heinz Leinfellner (Graz: 1969)

Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, trigon-personale 2. Fritz Wotruba (Graz: 1969)

Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, trigonpersonalausstellung 2. Alfred Wickenburg (Graz: 1969)

Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Werke der vierten internationalen Malerwochen auf Schloß Retzhof, Leibnitz (Graz: 1969)

Retrospektive
Retrospektive
Retrospektive