Symposion über Fotografie XXI
Die Gewalt der Bilder
Symposion
Daten
5.–6.10.2018
Details
5.10., 16:00–20:00
6.10., 14:00–20:00
Ort
Camera Austria
Graz
Produktionsangaben
Eine Kollaboration von Camera Austria und steirischer herbst
Mit Christine Frisinghelli, Marina Gržinić, Ana Hoffner, Tom Holert, Jakub Majmurek, Guy Mannes-Abbott, Ines Schaber, Ana Teixeira Pinto, Ala Younis
„Es wird nicht ohne hässliche Bilder gehen,“ sagte Österreichs heutiger Bundeskanzler Sebastian Kurz bereits 2016. Er bezog sich auf Geflüchtete an der griechisch-mazedonischen Grenze, die namenlos, anonym, depersonalisiert, gestrandet und ihres Existenzrechts beraubt abgebildet wurden. Heute scheinen derart gewalttätige Bilder nichts Besonderes mehr zu sein. Der Zustand der Krise, in dem sich zahllose Gesellschaften seit langem mit unterschiedlicher Intensität und aus unterschiedlichen Gründen befinden, hat zu einer Flut von Bildern geführt – manche davon hässlich, andere wiederum schön –, die Gewalt zeigen, wobei diese Bilder selbst implizit gewalttätig sind. Diese Gewalt der Bilder besteht in der Eingrenzung von Sichtbarkeit und Bedeutung fort. Gewisse (ideologische) Konventionen, die sowohl materiell wie symbolisch sind, bestimmen, wie sich diese Bilder aufteilen, verteilen, einschreiben, wie sie Dinge unsichtbar werden lassen und wie sie eine Wahrheit aufdecken – eine Wahrheit, die eine der Gewalt ist. Solche Bilder und ihre Gewalt stehen im Fokus des Symposions über Fotografie XXI, einer Kooperation von Camera Austria und steirischer herbst. Theoretiker*innen und Künstler*innen gehen der Frage nach, wie man solche gewalttätigen Bilder vor dem Hintergrund eines dysfunktionalen politischen Terrains und einer neokolonialen Weltordnung verstehen und ihnen entgegenwirken kann. Vermag die Empörung, die diese Bilder auslösen, die gewaltsamen Risse in der Politik selbst zum Ausdruck zu bringen, die einer anderen Sprache, andersgearteter Bedeutung und eines neuen Ansatzes bedarf?
Retrospektive
Retrospektive